Trier. Eine Arbeitslosen-Quote von 3,8 Prozent, 9888 Menschen ohne Arbeit: So gut präsentierte sich der regionale Arbeitsmarkt zum letzten Mal im November 1991. Im bundesdeutschen Vergleich liegt die Region damit auf Platz 30. Nur in Bayern und Baden-Württemberg sieht es noch besser aus. Der Chef der Agentur für Arbeit Trier, Wolfram Leibe, sieht Chancen und Risiken für den Arbeitsmarkt:

Die Ausgangslage mit 9888 Arbeitslosen ist gut. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist mit 147 811 deutlich höher als 2007 mit 144 800 Personen.

Rund 20 000 Menschen in der Region arbeiten im "Gesundheits-Sektor". "Dieser Bereich ist recht konjunkturunabhängig und bietet gute Zukunftschancen", sagt Leibe.

Die Firmen sind bereit, für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit zu beantragen. Das ist viel besser, als sie zu entlassen.

Auch die Zeitarbeitsfirmen trennen sich zunächst noch nicht von ihren Mitarbeitern, obwohl hier bereits einige Verträge mit Unternehmen aufgekündigt wurden.

Auf der anderen Seite gibt es auch einige Risiken, die nicht von der Hand zu weisen sind.

Die Bau- und Bauausbaubranche schwächelt, ohne dass es dafür saisonale Gründe gibt. Mit 20 000 Beschäftigten ist dieser Bereich für die Region wichtig. Vor allem in Luxemburg ist in diesem Sektor eine Abschwächung festzustellen. Kauf- und Mietpreise in Luxemburg gehen zurück. Die Bautätigkeit ist gesunken.

Das kommende Weihnachtsgeschäft wird für den Einzelhandel wichtig. Rund 20 000 Menschen in der Region sind hier beschäftigt.

Schon die saisonalen Einflüsse werden in den kommenden Monaten zu einer Erhöhung der Arbeitslosenzahlen beitragen.

Für Wolfram Leibe ist ein Schuss Optimismus wichtig: "Wenn der Konsum nicht vollkommen einknickt, wird die Region im Frühjahr noch ordentlich dastehen."