TV Comeback des Moselweins

TRIER. (sas) Ein Comeback des Moselweines deutschlandweit, aber auch auf internationalem Parkett: Das prognostiziert Johannes Hübinger, neuer Vorsitzender des Verbandes der Weinkellereien Mosel-Saar-Ruwer.

Der Rückgang beim Weinanbau von Mosel, Saar und Ruwer soll gestoppt werden. Dafür sollen Winzern klare Perspektiven gegeben werden, etwa über Kooperationsmodelle, Garantiezahlungen und Festpreise. Diese Vision hat Johannes Hübinger, neuer Vorsitzender des Verbandes der Weinkellereien Mosel-Saar-Ruwer. Er folgt damit auf Arthur Gesthüsen aus Alf, der nach acht Jahren den Vorsitz aufgegeben hat und den seine Laudatoren als "Persönlichkeit des rheinland-pfälzischen Weins" betitelten. Gesthüsen hatte es sich vor allem zur Aufgabe gemacht, die Zusammenarbeit aller in der Weinwirtschaft - Institutionen, Ministerium, Verbände, Genossenschaften und Kellereien - voranzutreiben und den Verband der Weinkellereien umzustrukturieren, so dass heute sowohl der Regional-Verband als auch der Bundesverband der Weinkellereien bei der Industrie- und Handelskammer Trier angesiedelt sind.30 Kellerei-Betriebe mit 1500 Mitarbeitern

Sein Nachfolger will nun darauf aufbauen und die Qualität des regionalen Weines, seine Besonderheiten beim Anbau in den Steillagen und die stärkere Bewerbung von Wein und Tourismus forcieren. Hübinger selbst ist geschäftsführender Gesellschafter des Weinunternehmens Zimmermann-Graeff-Müller in Zell mit rund 220 Mitarbeitern. Der Betrieb vermarktet 98 Millionen Liter Wein und Sekt in Deutschland und der übrigen Welt, vor allem in den USA. "Rheinland-pfälzische Weine sind und bleiben aber das Fundament der Weinkellerei", sagte Hübinger nach seiner Wahl. Die 30 Kellerei-Betriebe an der Mosel beschäftigen rund 1500 Mitarbeiter und vermarkten insgesamt 440 Millionen Liter Wein und Sekt. Davon kommen 44 Millionen Liter von Mosel, Saar und Ruwer - für die Region sind die Kellereien der wichtigste Absatzkanal. Weitere 200 Millionen Liter Wein kommen aus übrigen Gebieten von Rheinland-Pfalz, der Rest, rund 40 Prozent der Menge, wird aus dem übrigen Bundesgebiet und dem Ausland geliefert und hierzulande als Trauben oder Most verarbeitet. Flexibilität, Innovationen und Spezialisierung gab Hübinger als Losung für die Zukunft aus, damit die Kellereien weiter das Bindeglied zwischen Winzer und Handel sein könnten. "In den vergangenen Jahren haben wir erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Qualität für den deutschen Wein im Lebensmitteleinzelhandel und im Export zu verbessern", sagte der neue Verbandschef und verwies auf die gestiegenen Weinerlöse für die Winzer auf rund einen Euro im Vergleich zu 35 Cent vor wenigen Jahren. Und auch qualitätsmäßig gehe es mit den hiesigen Produkten aufwärts: So zeige das Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer als einzige Weißwein-Region weltweit ein Wachstum von 4,5 Prozent. Hübinger ist sicher, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sein kann. "Wir werden schon bald ein Comeback des Moselweins erleben", prognostizierte er.

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