"Das Autogeschäft ist profitabel"

BITBURG/TRIER. Mit dem Autohaus Tix kämpft ein Unternehmen ums Überleben, das zu den erfolgreichsten und angesehendsten in Bitburg und in der Region zählt. Toyota Deutschland will die nach eigenen Angaben "sehr erfolgreiche Partnerschaft" fortsetzen.

270 Mitarbeiter, 3500 verkaufte Neuwagen und 4000 verkaufte Gebrauchtwagen pro Jahr, mehr als 50 000 Kunden: Die Firmengruppe Tix gehört zu den großen Wirtschaftsunternehmen in der Region. Das Dach der Gruppe bildet eine Holding mit Sitz in Bitburg. Insolvenzantrag wurde für folgende Firmen gestellt: Tix Holding GmbH & Co KG Tix Autohaus GmbH Bitburg (mit Standorten in Bitburg, Prüm und Wittlich) Tix Autohaus GmbH Koblenz Tima Unternehmensberatungs-GmbH Löwen-Zentrum GmbH. Noch im vergangenen Jahr wurde das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Toyota gefeiert. Auf diese Verbindung lässt Geschäftsführer Matthias Tix auch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation nichts kommen: "Die Zusammenarbeit war und ist immer positiv."Keine Nachteile für Partnerhändler

Das betont auch Petra Alenfeld, Leiterin Unternehmens-PR bei Toyota Deutschland, im Gespräch mit dem TV: "Toyota Deutschland hat mit dem Autohaus Tix seit 26 Jahren bis heute eine sehr erfolgreiche Partnerschaft. Das Autogeschäft mit Toyota ist profitabel in Bitburg und Koblenz, mit einer ausreichenden Rendite." Die finanzielle Schieflage sei also keineswegs auf rote Zahlen im Toyota-Geschäft zurückzuführen. Allerdings würden die Toyota-Handelsbetriebe mit in die mögliche Insolvenz hineingezogen. "Auch unser Ziel ist es, den Betrieb aufrecht zu erhalten, keine Irritationen für die Kunden aufkommen zu lassen und die Arbeitsplätze zu erhalten", sagt Alefeld. Für elf Partnerbetriebe in der Eifel fungiert Tix als so genannter Gruppenhändler. Dabei geht es unter anderem um Zusammenarbeit bei der Ersatzteilbeschaffung. Diesen eigenständigen Partnerhändlern entstehen laut Alefeld keinerlei Nachteile aus der Situation: "Das ist gesichert." Tix legt Wert auf die Feststellung, dass es keine Rückstände bei Lohnkosten gebe und alle Lieferanten bezahlt worden seien. Doch was sind die Hintergründe des Insolvenzantrags? "Das Autogeschäft ist kapitalintensiv. Neue Bestimmungen, die unter dem Schlagwort Basel II bekannt sind, haben die Kreditvergabe durch Banken erschwert. Und schließlich müssen Kredite auch zurückgezahlt werden." Welche Aktivitäten der Firmengruppe letztlich zu den Liquiditätsengpässen führten, ist noch nicht endgültig geklärt. Mit dieser Frage und möglichen Lösungen wird sich auch der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas B. Schmidt befassen. "Wir möchten jedes Risiko vermeiden. Bevor Mitarbeiter oder Kunden einen Schaden erleiden, habe ich mich entschlossen, die Firma unter den Schutz des Insolvenzrechts zu stellen", erklärt Matthias Tix den Gang zum Amtsgericht. "Wir haben 270 Beschäftigte, die alle dringend gebraucht werden. Unser klares Ziel ist der Fortbestand der Firmen und damit der Erhalt der Arbeitsplätze."

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