Das Büro des Chefs: Zu Besuch bei Norbert Friedrich in der Volksbank Trier

Tee oder Kaffee? Fotos von der Familie oder Kunstdrucke? Schnitt- oder Topfblumen? In dieser Serie besucht der Trierische Volksfreund Chefs von Unternehmen und Organisationen der Region Trier in ihrem Büro. Heute ist der TV zu Gast bei Norbert Friedrich, Vorstand der Volksbank Trier eG.

M ein Büro habe ich samt der Einrichtung von meinem ehemaligen Vorstandskollegen Karl A. Heinz übernommen, der in diesem Jahr in den Ruhestand gegangen ist. Eins der farbenfrohen Bilder hat seine Tochter gemalt - es ist geprägt von den Farben der Volksbank, also blau und orange. Das Gemälde an der Wand hinter meinem Schreibtisch habe ich von meiner Schwägerin erstanden. Ich hatte sie gebeten, ein Bild zu malen, das den Euro in turbulenten Zeiten darstellt. Aus meiner Sicht ist es gut gelungen: Der Euro ist Angriffen ausgesetzt, quasi einem finanzgalaktischen Bombardement. Er ist noch gut erkennbar, wirkt aber stark mitgenommen. Aber er wird\'s überstehen.
Da ich in meinem Büro viele Gespräche mit Mitarbeitern und Kunden führe, ist der Besprechungstisch ein besonders wichtiges Element. Ich kümmere mich in der Hauptsache um bankinterne Themen, die sogenannte Produktion und Steuerung. Daher verbringe ich viel Zeit im Büro. Auch deswegen bin ich froh, dass es sich auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes an der Herzogenbuscher Straße befindet: Es ist sehr hell, ich blicke auf die Moselberge, und es ist ruhig. Ruhe beim Arbeiten ist mir sehr wichtig. Auch zu Hause höre ich in meinem Arbeitszimmer keine Musik. Das konnte ich schon als Schüler nicht - im Gegensatz zu meinen Brüdern, die sonntags um 14 Uhr oft die RTL-Hitparade im Radio gehört und dabei Hausaufgaben gemacht haben.
Meine Bürotür ist grundsätzlich immer offen, der Tag ist meist durch feste Termine überwiegend gefüllt, trotzdem lasse ich mir Freiraum für wichtige kurzfristige Termine mit den Mitarbeitern. Als Vorstand bin ich nicht nur im ständigen Austausch mit meinem Vorstandskollegen, sondern auch mit den Mitarbeitern im Hause, wir sind mittendrin im Geschäft und damit nah an unseren Mitgliedern und Kunden.
Auf meinem Sideboard stehen zwei Bilder von meiner Tochter und meinem Sohn. In einer Vitrine verwahre ich einige Gesetzesbücher - auch die habe ich größtenteils von Karl A. Heinz übernommen. Darunter auch das Kreditwesengesetz als Loseblattsammlung in mehreren Ordnern. Eine wichtige Standardlektüre, die mittlerweile komplett digital verfügbar ist. In Papierform ist sie daher leider fast überflüssig geworden - ich werde sie wohl aussortieren. Überhaupt will ich diesen Schrank neu ordnen. Ganz sicher werden dort zwei Bücher Platz finden, die für mich und meine Arbeit wichtig sind. Zum einen "Der Aufsichtsrat der Genossenschaft", ein praxisorientierter Leitfaden, sowie ein Buch, das sich dem Thema "Ganzheitliches Projektmanagement" widmet.
Wenn ich abends nach Hause gehe, ist mein Schreibtisch aufgeräumt. Nur auf dem Sideboard liegen im Normalzustand immer einige Magazine und Broschüren. Es ist mir wichtig, aktuelle Informationen zum Bankensektor und zur Tagespolitik zu lesen, auch wenn es manchmal schwierig ist, die Datenflut zu bewältigen. Es ist quasi eine Überlebensgarantie.
Über das Mobiltelefon bin ich grundsätzlich jederzeit für meine Mitarbeiter erreichbar, SMS und E-Mails auf dem Handy machen es möglich. Das gilt auch im Urlaub. Meine Mitarbeiter kontaktieren mich jedoch wirklich nur in dringenden Fällen. Im Gegenzug verlange ich aber nicht, dass auch sie ständig in ihre Mails schauen - sie werden von mir in Ruhe gelassen. Mir selbst macht es nichts aus, spät abends noch eine berufliche E-Mail zu beantworten. Aber das kommt Gott sei Dank nicht jeden Abend vor. Aufgezeichnet von Ariane Arndt-JakobsExtra

Norbert Friedrich, geboren 1960 in Bitburg, hat am Trierer Treviris-Gymnasium das Abitur gemacht und diente anschließend zwei Jahre als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Nach seinem Studium an der Uni Trier war der Diplom-Volkswirt ab 1986 am Finanzplatz Luxemburg unter anderem bei genossenschaftlichen Instituten als Wertpapierhändler und Fondsmanager mit Führungs- und Budgetverantwortung tätig. Von 1998 bis 2000 arbeitete er als Generalbevollmächtigter der Genossenschaftlichen Zentralbank Stuttgart. Ab 2000 war er erneut in Luxemburg tätig, seit 2001 als Geschäftsführer der DZ Privatbank. Im Vorstand der Volksbank Trier arbeitet er seit Juni 2012. Nach dem Ausscheiden von Karl A. Heinz im Mai 2013 bildet Norbert Friedrich mit seinem Kollegen Horst Schreiber einen Zweier-Vorstand. Die Volksbank Trier ist mit etwa 25 000 Mitgliedern die größte Personenvereinigung der Region Trier. Sie beschäftigt 231 Mitarbeiter und betreibt 23 Filialen in Trier und in der Region. arn www.volksbank-trier.de

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