Das Jahr der Selbstanzeiger

Trier · Was bleibt vom regionalen Wirtschaftsjahr 2014 in Erinnerung? Viele Firmen haben in die Zukunft investiert, die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig - gleichzeitig stöhnt die Wirtschaft, dass sie wenig Nachwuchs und kaum Fachkräfte findet. Vor allem haben sich viele Steuerbetrüger selbst angezeigt.

Trier. Das Jahr 2014 war im Großen und Ganzen für die regionale Wirtschaft ein gutes Jahr. Wenige Pleiten, die Arbeitslosigkeit bewegte sich in den vergangenen Monaten um die vier Prozent, und vor allem haben viele Unternehmen auch kräftig in die Zuknft investiert. Allen voran die beiden großen Molkereien in der Region, die Hochwald-Molkerei mit Stammsitz in Thalfang und Arla-Foods mit dem Werk in Pronsfeld, der Tabakhersteller JTI, der Motorsägenhersteller Stihl in Weins-heim und auch der Trierische Volksfreund mit seiner neuen Druckmaschine.
Der Arbeitsmarkt 2014 hat sich robust gezeigt. Doch die Wirtschaft hat damit auch ein Problem. Immer schwerer wird es, gute Mitarbeiter zu finden, Tausende Fachkräfte fehlen in der Region. Was aber das Jahr 2014 so besonders macht, ist die hohe Zahl an Steuerbetrügern, die sich selbst angezeigt haben. 734 Steuerhinterzieher haben sich beim Finanzamt Trier nachträglich erklärt. Das Gros der reumütigen Bürger hatte sein Geld in Luxemburg (542 Fälle) und in der Schweiz (193 Fälle) angelegt. Seit 2010 hat der Fiskus durch 1201 Selbstanzeigen 40 Millionen Euro an Steuermehreinnahmen erzielt. Ein Rekord. Auch landesweit haben sich mit 4000 Selbstanzeigern so viele Steuerhinterzieher gemeldet wie nie zuvor.
Und 2015? Die Themen bleiben die gleichen: Vor allem der Fachkräftemangel und die Gesundheit der arbeitenden Belegschaft werden für die regionale Wirtschaft zur zentralen Herausforderung.

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