Das Ländchen lockt

LUXEMBURG. Mit einer Rekordbeteiligung von Handwerksbetrieben aus der Region Trier hat am Wochenende die 83. Internationale Luxemburger Herbstmesse begonnen. Hans-Josef Jänschke, Präsident der Handwerkskammer Trier, sagte, dies belege den hohen Stellenwert des Luxemburger Marktes für die Handwerker der Region.

In diesem Jahr präsentierten sich unter dem Dach der Trierer Handwerkskammer (HWK) auf einer Fläche von mehr als 2200 Quadratmetern 83 Aussteller, sagte Jänschke am Sonntag bei der offiziellen Eröffnung des Gemeinschaftsstandes der HWK auf der 83. Internationalen Luxemburger Herbstmesse. Das seien etwa 30 Prozent mehr als 2002 und so viele wie noch nie, seit die HWK seit 1986 jährlich auf der Herbstmesse präsent ist. Damit sei jeder fünfte der etwa 420 Aussteller auf der Messe ein Handwerker aus der Region Trier, rechnete Jänschcke vor. Luxemburgs Attraktivität als Absatzmarkt steigt

Inzwischen seien mehr als 40 Prozent der Handwerksbetriebe aus der Region Trier geschäftlich in Luxemburg tätig und erwirtschafteten jährlich Erlöse von etwa 500 Millionen Euro. "Dies sichert im heimischen Handwerk mehr als 6000 Stellen", betonte der HWK-Präsident. Bei einem Rundgang über den Gemeinschaftsstand überzeugte sich Günter Eymael, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, vom "professionellen Auftreten" der Aussteller. Wie Eymael mitteilte, unterstütze das Land den Messeauftritt der Handwerksbetriebe mit insgesamt 350 000 Euro. Dies sei jedoch lediglich eine "Anschubfinanzierung" für die Betriebe, die nur für die ersten drei Jahre gewährt werde, sagte der Staatssekretär. Wie wichtig der Luxemburger Markt in Zukunft für die deutschen Firmen aus der Grenzregion werden könnte, verdeutlichte Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der HWK, am Beispiel der erwarteten Bevölkerungsentwicklung im Großherzogtum: Während die Bevölkerung in der Region Trier von derzeit 500 000 auf 300 000 im Jahr 2040 zurückgehen werde, erwarte man in Luxemburg einen Anstieg der Einwohnerzahl auf 700 000 im Jahr 2050. "Luxemburg wird in Zukunft noch attraktiver werden für deutsche Firmen", ist sich Kocks sicher. Deswegen sei eine bessere Verkehrsanbindung an das Großherzogtum, insbesondere durch den geplanten "Moselaufstieg" und eine Nordumfahrung von Trier, "von höchster Priorität". Die steigende Attraktivität des westlichen Nachbarlandes als Absatzmarkt ist auch für die Trierer Steinwerkstatt Bungert & Wirtz der Grund für ihr Engagement auf der Herbstmesse. "Uns gibt es erst seit drei Jahren, und wir wollen die Gelegenheit nutzen, auf uns aufmerksam zu machen", sagt Mitinhaber Henning Wirtz. Für Michael Stoffel, Geschäftsführer der Draht-Hein GmbH in Konz, ist die Nähe zu Luxemburg ein entscheidender Faktor: "Wenn wir nach Bitburg fahren, ist das auch nichtnäher."

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