Das Land fördert Fortbildungen

Mainz · Wer sich weiterbilden möchte und eine Schulung besucht, kann sich beim Land um einen finanziellen Zuschuss bewerben. Die Förderung firmiert unter dem Begriff "Quali-Scheck", der erstmals auch für Arbeitnehmer unter 45 Jahren, geringfügig Beschäftigte und den öffentlichen Dienst gilt.

Mainz. Um Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz beim Bemühen um Fortbildung zu unterstützen, hat die Landesregierung vor drei Jahren den sogenannten Quali-Scheck eingeführt. Die Hälfte der Kosten einer Weiterbildungsmaßnahme werden bezuschusst, maximal 500 Euro einmal im Jahr. Gefördert werden die direkten Weiterbildungskosten, etwa Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, aber nicht Lehr- und Lernmittel, Fahrtkosten oder Unterbringung und Verpflegung.Altersgrenze 45 Jahre entfällt

In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit mehr als 800 anerkannte Träger von Fortbildungen im Arbeitsmarkt. Gefördert werden Kenntnisse, Fähigkeiten und berufspraktische Fertigkeiten im handwerklichen und kaufmännischen Bereich, EDV- oder Sprachkenntnisse sowie Weiterbildung, die nach dem Bildungsfreistellungsgesetz als berufliche Weiterbildung anerkannt sind. Das sind zum Beispiel Lehrgänge für Gebäudeenergieberater oder Kurse für den europäischen Computerführerschein.Neu ist, dass die Altersgrenze - gefördert wurden bisher nur Arbeitnehmer über 45 Jahren - entfällt. "Angesichts eines immer rasanteren technologischen Wandels müssen sich auch jüngere Beschäftigte stetig weiterbilden, um nicht den Anschluss zu verlieren", begründet Arbeitsministerin Malu Dreyer (SPD).Weg vom Mini-Job

Ab dem 1. August sollen auch verstärkt Beschäftigte in den Gesundheitsfachberufen berücksichtigt werden. Hierzu wird der Quali-Scheck für den öffentlichen Dienst geöffnet. Schließlich kommen geringfügig Beschäftigte künftig in den Genuss einer Förderung. Ihnen soll damit der Weg von einem Mini-Job zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung geebnet werden.Die Mittel für das Programm, bei dem es sich im Bereich arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Projekte um eine Besonderheit in Form einer individuellen Förderung handelt, kamen bislang aus dem Haushalt des Arbeitsministeriums. 1,2 Millionen Euro sind laut Arbeitsministerin Dreyer für 3800 Quali-Schecks geflossen. "Das ist eine sehr gute Zwischenbilanz und zeigt, dass der Quali-Scheck auf einen großen Bedarf trifft", kommentiert Dreyer. Künftig kommen die Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).Gegen den Fachkräftemangel

Das Land verstärkt prinzipiell seine Anstrengungen im Bereich der Weiterbildung, um dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen. "Die Förderung der beruflichen Weiterbildung stärkt nicht nur die Kompetenzen der Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit", unterstreicht Ministerin Dreyer.Informationen zum Quali-Scheck gibt es unter der kostenlosen Servicenummer 0800/5888432 oder im Internet unter esf.rlp.de und qualischeck.rlp.de

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