Wirtschaft Weihnachtsgeschäft in der Region: Die Händler sind zufrieden

Trier · Das Weihnachtsgeschäft ist in der Region deutlich besser gelaufen als in anderen Teilen des Landes.

 Symbolfoto

Symbolfoto

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Allerdings wissen die Händler der Region bereits seit einigen Tagen, dass sie zufrieden sein können. Das wichtige Weihnachtsgeschäft ist gut gelaufen. Überraschend gut, wenn man bedenkt, dass der Onlinehandel laut Georg Kern, Präsident des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, inzwischen 12 bis 15 Prozent des Umsatzes wegnimmt. Und überraschend gut, wenn man in andere Regionen des Landes schaut: So hat eine Umfrage des Verbands ergeben, dass die Händler am Mittelrhein, in Rheinhessen und der Pfalz über rückläufige Umsätze klagen. „Wir haben Glück, dass Luxemburg so nah ist“, sagt Kern. In der Region Trier zeigt sich nämlich ein ganz anderes Bild. „Wir sind durchgängig sehr zufrieden“, sagt Edgar Bujara vom Bitburger Gewerbeverein. In manchem Geschäft sei es „knubbelig“. Auch der Weihnachtsmarkt habe viele Besucher in die Stadt gelockt.

Ganz schön knubbelig ist es auch in Trier, wo selbst unter der Woche kaum Parkplätze zu finden sind. „Der Handel kann trotz der kurzen Adventszeit zufrieden sein“, sagt Gerd Guillaume von der City-Initiative. Er betont allerdings, dass das Einkaufen deutlich entspannter sein könnte. Das „Baustellenmanagement“ lasse zu wünschen übrig. Denn noch immer staut es sich wegen Straßenarbeiten zwischen Wasserbillig und Trier.

Auch Benno Skubsch, Manager der Trier Galerie staunt, wie geduldig die Menschen im Auto sitzen, um überhaupt in die Stadt reinzukommen. Er selbst stehe dann noch 20 Minuten Schlange vor dem Parkhaus. Und so erneuert Skubsch klassische Forderungen: ein weiteres Parkhaus, ein „gescheites Parkleitsystem“ und noch mehr Park & Ride. „Toll wäre es auch, wenn der Weihnachtsmarkt länger geöffnet wäre“, sagt er. Trotz aller Wünsche: Skubsch rechnet mit einem kleinen Plus im Vergleich zum Vorjahr. In der letzten Woche vor Weihnachten hätten die Besucherzahlen in der Trier Galerie sogar im zweistelligen Prozentbereich zugelegt. Bücher, Süßwaren, Deko, Spielekonsolen und Schmuck seien gefragte Geschenke.

Auch aus Wittlich sind keine Klagen zu hören. Sowohl das Kaufhaus Bungert, wo Präsentkörbe, Gutscheine und handbeschriftete Sektflaschen der Renner sind, als auch die Altstadt Buchhandlung sind zufrieden. „Es sind sehr starke Titel auf dem Markt“, sagt Buchhändlerin Claudia Jacoby.

Wie wichtig Weihnachtsmärkte für die lokale Wirtschaft sind, zeigt sich auch in Bernkastel-Kues. „Der Markt beschert uns eine Saisonverlängerung“, sagt Viktor Hees, der mehrere Modegeschäfte hat. Schals, Mützen und Taschen sind für Frauen gefragt, Hemden, Pullover und Gürtel für Herren. Und natürlich Gutscheine, die dazu führen, dass die Geschäfte auch zwischen den Jahren gut zu tun haben.

Einzige Ausnahme unter den befragten Betrieben ist das Traditionsgeschäft Optik Mertiny in Morbach, das auch Uhren und Schmuck verkauft. Das Weihnachtsgeschäft sei sehr schwach, sagt Ina Mertiny-Dombrowski. „Früher war Schmuck das klassische Geschenk, heute sind es eher digitale Medien.“ Auch die ländliche Umgebung sieht sie als Ursache für den Umsatzrückgang. Und den Online-Handel.

In Daun werden Betriebe einen ungewöhnlichen Weg einschlagen: „Wir werden 2018 einen Online-Marktplatz für Dauner Händler entwickeln“, sagt Stefanie Mayer-Augarde, Vorsitzende des Gewerbevereins. Die Warenlieferung soll noch am Tag der Bestellung erfolgen. Am letzten Adventssamstag ist das Internet allerdings ohnehin keine Konkurrenz mehr. Wer noch ein Geschenk braucht, geht ins Geschäft. Wie Zigtausende andere. Und am Sonntag ist Bescherung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort