Dem dritten Streich folgt bald der vierte

Trier · Ein Jahr ist es her, dass der Trierer Rolf Ersfeld mit "Winterbirnen" sein erstes Buch vorstellte. Nun liegt ein neues Werk von ihm in den Bücherregalen. "Balthasars Hände" ist bereits der dritte Roman von Ersfeld. Ihn aber nur als Vielschreiber zu titulieren, würde ihm und seinen Werken nicht gerecht.

 Emsiger Schreiber: Nach „Winterbirnen“ und „Mattuschkes Versuchungen“ präsentiert Rolf Ersfeld seinen dritten Roman, „Balthasars Hände“. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Emsiger Schreiber: Nach „Winterbirnen“ und „Mattuschkes Versuchungen“ präsentiert Rolf Ersfeld seinen dritten Roman, „Balthasars Hände“. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Rolf Ersfeld liebt das Schreiben seit Kindheitstagen. Doch erst nachdem er seine Laufbahn bei der Industrie- und Handelskammer Trier beendet hat und in den Ruhestand getreten ist, findet der 67-Jährige Zeit und Raum, um seiner Berufung nachzugehen. Menschen ganz nah

Ruhestand? Bei dem Romanschreiber Rolf Ersfeld kann davon keine Rede sein. Fast 40 Jahre lang leitete er bei der IHK das Ressort Wettbewerbsrecht. "Jede Werbeaktion, jede Stellungnahme musste genau auf die strengen Gesetze abgestimmt sein", erklärt der Trierer. Von diesem Korsett befreit, lässt der Weinliebhaber in seinen Romanen seiner Schaffenskraft freien Lauf. Den Spaß an schönen Formulierungen, an interessanten Charakteren, an verwobenen Beziehungen und ungewöhnlichen Ereignissen findet der Leser in jeder Zeile seiner Bücher. "Es ist etwas besonderes, Personen zu erschaffen, sie lieben oder hassen zu lassen," erklärt Ersfeld seinen Antrieb zum Schreiben. Doch ohne Disziplin und harte Arbeit schreibt sich kein Buch zu Ende, wie Ersfeld weiß. "Die ersten Monate sind besonders arbeitsreich", erklärt er. Nach einem festen Tagesplan setzt der Autor sich an den Schreibtisch, bis zu sieben, acht Stunden am Tag, um die erdachte Geschichte voranzutreiben. Anders als viele andere Schriftsteller gönnt sich Ersfeld dabei nicht die Erleichterung, dieselben Figuren durch mehrere Bücher zu jagen. Seine Romane erzählen Geschichten, jede hat seine eigenen Helden und besondere Themen. "Natürlich wäre es einfacher, wenn ich nicht für jeden Roman die Protagonisten neu erfinden müsste", sagt Rolf Ersfeld. Doch "Winterbirne", "Mattu schkes Versuchung" und nun "Baltasars Hände" sind einzigartig, ein Generalthema treibt die Erzählung voran. "In ‚Winterbirnen\' ist es die Freundschaft dreier Menschen, und in dem neuen Roman, ‚Balthasars Hände\', geht es um das Einzigartige in jedem Menschen, das sich oft vom rein Äußerlichen unterscheidet", erzählt Ersfeld. Dass der Trierer Romanschreiber eine große Fangemeinde hat, liegt nicht nur an der besonderen Spannung seiner Geschichten, sondern auch an der detailgenauen und verspielten Beschreibung von Städten, von Musik und auch von Weinen. Ersfeld ist einer der renommiertesten Weinexperten der Region, zertifizierter Weinerlebnisbegleiter, Gründer eines privaten Raritätenweinkreises und Mitglied einer Herrenkochrunde. Mit diesem facettenreichen Wissen überrascht der Autor gerne seine Leser und gibt ihnen zudem Anregung für einen guten Wein oder einen besinnlichen Musikabend.Wer "Winterbirne" und "Mattuschkes Versuchungen" bereits gelesen hat, wird sich in "Balthasars Händen" wohl fühlen. Wer aber zum ersten Mal zu einem Ersfeld-Roman greift, braucht nur die ersten Seiten anzulesen. Die Geschichte von Balthasar, der sich bei der Urteilsverkündung vor einem hohen Gericht entkleidet, um seine Mittellosigkeit zu beweisen, zieht den Leser schnell in die weiteren 250 Seiten. Aller guten Dinge sind also drei!? Auf Rolf Ersfeld trifft dies nun nicht zu. Sein vierter Roman ("Delfin & Magnolie") ist nahezu vollendet. Rolf Ersfeld: "Balthasars Hände", IL-Verlag, Basel, ISBN: 978-3-905955-60-6, 14,70 Euro.rolf-ersfeld.de

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