Deutlich mehr offene Stellen

Trier · Seit Monaten erfreuen die monatlichen Arbeitslosenzahlen die Verantwortlichen in der Region. Auch im November stellt sich die Situation positiv dar: Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,8 Prozent, 10 114 Menschen suchen einen Job. Doch die Zahl der offenen Stellen steigt weiter an.

"Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur", sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, in Nürnberg bei der Vorstellung der Zahlen. "Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit nehmen erneut deutlich zu, und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt." Rund 2,931 Millionen Menschen sind im November in Deutschland arbeitslos - damit bleibt die Arbeitslosenquote auf sieben Prozent.

Während man im Bund mit dieser Entwicklung höchst zufrieden ist, sind die Eckwerte in der Region Trier seit vielen Jahren besser. Bereits seit drei Jahren liegt die Arbeitslosigkeit im November in der Region jeweils unter 10 500 Personen und die Quote unter vier Prozent. Wesentlich stärkere Schwankungen sind dagegen bei den offenen Stellen zu verzeichnen. Hier ist die Zahl nach einem massiven Rückgang im Vorjahr um mehr als zehn Prozent angestiegen.

Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Entwicklung glaubt der Chef der Arbeitsagentur Trier Wolfram Leibe: "Wir haben bei der Arbeitslosigkeit in der Region Trier offenbar ein Niveau erreicht, das nur noch schwer zu senken ist."

Allein im November wurden der Arbeitsagentur und den Arbeitsgemeinschaften (Argen) in der Region fast 1200 neue offene Stellen gemeldet. Das sind 360 mehr also im November 2009. Wie sehr die Wirtschaft Kräfte sucht, zeigt die hohe Zahl an Jobangeboten. "Insgesamt stehen aktuell 2570 offene Stellen zur Besetzung an, 2336 davon können sofort besetzt werden", sagt Wolfram Leibe. Der Agenturchef geht davon aus, dass "bei steigendem Fachkräftebedarf auch die langzeitarbeitslosen Menschen in der Region von der positiven Entwicklung profitieren können". Voraussetzung ist für ihn, dass auch in Zukunft alle Akteure des Arbeitsmarktes so eng zusammenarbeiten wie bisher.

Die Situation im Land:

Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren im November in Rheinland-Pfalz insgesamt 108 300 Frauen und Männer arbeitslos, 100 weniger als vier Wochen zuvor. Anders als in den meisten Jahren zuvor, verharrte die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz diesmal also noch auf dem Niveau des Vormonats. Die gute wirtschaftliche Lage hat dabei die ersten negativen saisonalen Einflüsse noch kompensieren können. Der Abstand zum Vorjahresniveau hat sich gegenüber den vergangenen Monaten leicht abgeschwächt. Im November 2010 wurden knapp 8400 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr gezählt. Die Arbeitslosenquote blieb im November mit 5,2 Prozent gegenüber Oktober unverändert. Vor einem Jahr betrug sie 5,6 Prozent.

Die Situation im Bund:

Der kräftige Konjunkturaufschwung hat die Zahl der Arbeitslosen zum Winterbeginn in Deutschland auf ein Rekordtief sinken lassen. Im November waren 2,931 Millionen Männer und Frauen ohne Beschäftigung, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Dies sind 14 000 weniger als im Oktober. Die November-Arbeitslosigkeit rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit 18 Jahren. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei sieben Prozent, nach 7,6 Prozent im November 2009.

Die Situation in Luxemburg:

Die Arbeitslosigkeit hat sich in Luxemburg in den vergangenen Monaten bei Werten um sechs Prozent stabilisiert. Im September (letzter Datenstand) waren im Großherzogtum 14 139 Männer und Frauen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent.

Extra Jobcenterreform - alle Anlaufstellen bleiben erhalten: Die Entscheidungen in der Region Trier sind gefallen. Alle kommunalen Träger der Grundsicherung für Arbeitslose (Arbeitslosengeld II) haben beschlossen, die bisherigen Strukturen weitgehend nach neuem Recht fortzuführen. In den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Stadt Trier werden die bisherigen Arbeitsgemeinschaften (Argen) in Jobcenter unter gemeinsamer Trägerschaft der Kommune und der Agentur für Arbeit überführt. Für Arbeitslose und Arbeitgeber bleiben also die bisherigen Anlaufstellen und Ansprechpartner damit weiter bestehen.

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