Die größte Spiele-Party der Welt läuft in Köln

Köln · Deutschland spielt gerne: Die Computer- und Videospielindustrie hat ihren Umsatz 2010 um drei Prozent auf 1,86 Milliarden Euro gesteigert. Auf der Gamescom in Köln, der größten Spielemesse der Welt, wird die Branche zeigen, was sie zu bieten hat und welche Trends den Markt prägen.

Köln. 23 Millionen Menschen in Deutschland spielen regelmäßig Computer- und Videospiele. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Profilstudie "Gamer in Deutschland" des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), für die 25 000 Teilnehmer befragt wurden. "Die Studie widerlegt das Klischee, Gamer seien männlich, ledig und jung", kommentiert Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU, die neuen Erkenntnisse. Denn 44 Prozent der Computer- und Videospieler sind Frauen - ein rasanter Anstieg, der die aktuellen Trends des Spielemarktes spiegelt. "Maßgebliche Faktoren für den Anstieg der Frauenquote sind die neuen Bewegungs-, Musik- und Tanzspiele, die verstärkt auch weibliche Zielgruppen ansprechen", sagt Wolters. "Darüber hinaus liegen vor allem Spiele, die direkt im Internet-Browser oder in sozialen Netzwerken wie Facebook gespielt werden, bei Frauen hoch im Kurs."
Mobile Spielformen


In Köln gastiert die internationale Spielebranche bereits zum dritten Mal, vorher war Leipzig der Messestandort. Die Gamescom ist die weltweit größte Messe für Unterhaltungselektronik. Vom 18. bis zum 21. August können die Besucher die neuesten Spiele testen und sich über die wichtigsten Trends informieren. Die Branche nimmt viel Geld in die Hand, um aufwendige Stände zu zeigen und die Besucher multimedial zu unterhalten. 2010 kamen mehr als 250 000 Spielefans nach Köln.
Die Gamescom verändert sich. Waren in den letzten Jahren der PC und die Heimkonsolen Xbox 360 (Microsoft), Playstation 3 (Sony) und Wii (Nintendo) die wichtigsten Wachstumstreiber der Branche, stehen inzwischen auch mobile und internetbasierte Spielformen hoch im Kurs. Mobile Spielkonsolen finden immer mehr Anhänger - allen voran Nintendos 3DS mit dem ersten 3D-Effekt ohne Brille.
Smartphones und Tablet-PCs - vor allem Apples iPhone und iPad, aber auch die Android-Lösungen der Konkurrenz - haben sich als neue mobile Spielplattformen etabliert und den Markt um ein neues Segment erweitert. 13 Millionen Spiele-Apps wurden allein in Deutschland 2010 heruntergeladen, die Wachstumsraten liegen im zweistelligen Bereich. "Mit der zunehmenden Verbreitung intelligenter Mobiltelefone sind Spiele-Apps zu einer Art Volkssport geworden", sagt Olaf Wolters vom BIU. "Sie stellen eine spannende Erweiterung des Spiele-Portfolios dar, indem sie Menschen ansprechen, die bisher nicht oder kaum mit Games-Angeboten in Berührung gekommen sind."
Ein Feuerwerk neuer Spiele, Präsentationen, Videos und bombastischer Messestände erwartet die Besucher in der Entertainment Area in den Hallen sechs bis zehn. Auf dem Gamescom Campus laufen Vorträge und Shows. Am "Speaker\'s Corner" referieren Fachleute zu Themen wie Jugendschutz oder der Vermittlung von Medienkompetenz. Pädagogen wollen hier auch Eltern praktische Tipps für den Umgang mit Spielen und spielenden Kindern an die Hand geben. Das medienpädagogische Angebot haben die Stadt Köln und das Jugendforum Nordrhein-Westfalen aufgebaut.Die Gamescom beginnt auf dem neuen Messegelände in Köln am 17. August zuerst für Journalisten und Fachbesucher und öffnet vom 18. bis zum 21. August für Privatbesucher. Mehr als 500 Aussteller aus aller Welt werden erwartet. Tageskarten kosten jeweils 12,50 Euro an den ersten beiden Tagen und 15 Euro am Wochenende. Kinder zwischen sieben und zwölf kommen für 5,50 Euro rein. jp

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