"Die Krise geht zu Ende"

Die regionale Wirtschaft ist wieder optimistischer gestimmt. Dies geht aus der aktuellen Herbstumfrage der Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) deutlich hervor. IHK-Präsident Peter Adrian glaubt sogar: "Die Krise geht zu Ende."

 Der Handel hat in der Region Trier traditionell eine große Bedeutung. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Handel hat in der Region Trier traditionell eine große Bedeutung. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Die Lage ist in vielen Bereichen noch bescheiden, doch die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in der Region steigen wieder. Das ist das Ergebnis der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage unter 170 Unternehmen (rund 18 000 Beschäftigte). In der aktuellen Bestandsaufnahme haben 25 Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage als gut bezeichnet, weitere 45 Prozent als befriedigend und 30 Prozent als schlecht. Damit hat sich die Lage gegenüber dem Frühjahr (24 Prozent gut/26 Prozent schlecht) nur wenig verändert.

Mit viel Mut in die Zukunft



Aber die Prognosen der regionalen Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung sind erheblich positiver geworden. Derzeit glauben nämlich 23 Prozent der Befragten an bessere Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten, während noch 30 Prozent eine Eintrübung ihrer Betriebskonjunktur befürchten. Noch vor vier Monaten sah das ganz anders aus: Zwölf Prozent Optimisten standen 47 Prozent Pessimisten gegenüber.

Nun steigt der IHK-Konjunkturklima-Index von 80 auf 94 Punkte und nähert sich damit dem positiven Bereich oberhalb von 100 Punkten.

Die gute Laune kann nach Ansicht der heimischen Wirtschaft dennoch Rückschläge erfahren, etwa, wenn nach der Bundestagswahl die Steuer- oder Abgabenlast steigt. "Dies könnte natürlich die Binnenkonjunktur abbremsen", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel.

Das Sorgenkind bleibt weiterhin die Industrie. "Hier bezeichnen lediglich 15 Prozent der Befragten die Geschäftslage als gut, 41 Prozent jedoch als schlecht", sagt Rössel. Gerade in diesem Segment sei die Lage sehr differenziert: "Wir haben Industriebetriebe, denen es gutgeht, aber auch andere, die stark vom Export abhängen und einen enormen Umsatzeinbruch verkraften müssen."

Die Gesamtregion schlägt sich nach IHK-Ansicht deshalb recht gut, weil die Exportquote der Betriebe gering ist, die Nähe zu Luxemburg hilft und auch die mittelständische Struktur weniger krisenanfällig sei. So ist IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel sicher: "Wir werden keinen gravierenden Einbruch am Arbeitsmarkt erleben."

Die eher binnenorientierten Branchen Handel und Dienstleistungen scheinen in der Region von der Wirtschaftskrise noch kaum betroffen zu sein: Insgesamt 80 Prozent der Befragten charakterisierten ihre aktuelle Geschäftssituation als befriedigend oder sogar gut.

Allerdings sind im Handel die mittelfristigen Geschäftserwartungen für die kommenden Monate von Skepsis geprägt. Was insgesamt nicht verwundern kann. "Dazu gehört auch der KFZ-Handel, und hier erwartet nun kein einziger der befragten Betriebe, dass nach Auslaufen der Abwrack-Prämie die Geschäftslage im kommenden Jahr besser wird", sagt IHK-Präsident Adrian. Am Gesamtbild ändert dies wenig: "Die Krise nähert sich ihrem Ende", ist die IHK-Spitze optimistisch wie viele ihrer Unternehmen.

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