Die Krise trifft die Region

2008 war für den regionalen Arbeitsmarkt ein grandioses Jahr. Doch mit dem neuen Jahr zeigt auch die schöne Bilanz erste Kratzer, die lahme Konjunktur und der strenge Winter lassen die Arbeitslosenzahl in die Höhe hüpfen.

Trier. Die Arbeitslosigkeit ist auch in der Region Trier im Januar überraschend deutlich gestiegen: um 2400 auf insgesamt 13 244 arbeitslose Menschen. Nun gehört der erste Monat im Jahr traditionell zu den schwierigsten und schwächsten Monaten im Jahr, doch auch in der Region zeigen sich deutlich erste Anzeichen der weltweiten Wirtschaftskrise. Ein Indiz dafür ist etwa der Eingang an neuen Stellen beim Arbeitsamt. Aktuell sind beim Arbeitgeberservice 716 Stellen neu gemeldet worden. Das sind 169 weniger als im Dezember 2008. Zum Vergleich: Im Januar 2008 wurden noch 1113 Stellen gemeldet.

Kurzarbeit bietet viele Chancen



Ein weiterer Punkt ist der Bereich der Kurzarbeit. Seit August sind in der Region 7290 Beschäftigte in 285 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Allein im Januar haben weitere 77 Betriebe Kurzarbeit für 997 betroffene Mitarbeiter angemeldet.

Trotzdem sieht der Leiter der Agentur für Arbeit Trier, Wolfram Leibe, gerade in der Kurzarbeit "das Instrument, um die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise für die Menschen und die Unternehmen in der Region zu minimieren. Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin, gerade die kleineren und mittleren Betriebe über die Möglichkeiten des Kurzarbeitergeldes zu informieren", sagt Leibe.

Region mit großen Unterschieden



Indes sind die einzelnen Bereiche in der Region sehr unterschiedlich betroffen. Der Landkreis Trier-Saarburg weist mit 2831 Arbeitslosen und einer Quote von 3,8 Prozent den günstigsten Wert aus. Damit liegt der Bezirk auch im Land an der Spitze. In der Stadt Trier waren im Januar insgesamt 3746 Personen bei einer Quote von 7,3 Prozent registriert. Die Werte für die übrigen Landkreise liegen bei 3071 (5,2 Prozent) für Bernkastel-Wittlich, 1992 (4,1 Prozent für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und 1805 (5,7 Prozent) für den Kreis Vulkaneifel Daun. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist die Arbeitslosigkeit am kräftigsten gestiegen. Hier vor allem durch Zugänge aus dem Gastgewerbe (entlang der Mosel), dem Bau- und Baunebengewerbe sowie der Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Baustoffen (in der Eifel). In den einzelnen Arbeitsmarkt-Bezirken (siehe Tabelle) sind die Werte zum Teil noch besser. Wolfram Leibe hofft, dass das Konjunkturpaket greift. Dank der Kurzarbeiterregelung könnten die Betriebe eine gewisse Zeit ihre Mitarbeiter halten, doch mittelfristig müsse die Wirtschaft wieder anspringen. Extra Arbeitsmarkt Luxemburg: Auch in Luxemburg wurden gestern die Arbeitslosenzahlen vorgestellt. Die Luxemburger hinken in der Statistik einen Monat hinterher. Demnach stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember von 4,7 Prozent auf 5 Prozent an. Das sind 11 511 arbeitslose Menschen. Aktueller die Kurzarbeiterzahl: Hier hat die Kurzarbeit einen neuen Rekordstand erreicht, wie die luxemburgische Arbeitsverwaltung Adem (Administration de l'Emploi) mitteilte. Im Januar waren 7000 Beschäftigte betroffen, das ist zum Dezember (4082) ein Plus von 70 Prozent. (hw)

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