Die Talfahrt ist beendet

"Es geht aufwärts. Die Zahl der Optimisten unter den IHK-Betrieben steigt, die Zahl der Pessimisten geht langsam zurück." So fasst der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Arne Rössel, das Ergebnis der Konjunktur-Umfrage zusammen.

Trier. Die Geschäftslage der regionalen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungswirtschaft hat sich gegenüber dem Herbst 2009 weiter aufgehellt, meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. "Rund 120 Unternehmen aus Handel, Industrie und dem Dienstleistungssektor mit 8000 Mitarbeitern haben uns ihre Einschätzung mitgeteilt", erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Dienstleistungssektor will investieren



Dabei gibt es gegenüber der letzten Umfrage vom Herbst 2009 einige positive Trends: 31 Prozent aller befragten Unternehmen berichten von einer guten, 47 Prozent von einer befriedigenden und 22 Prozent von einer schlechten Geschäftslage.

Im Herbst bestätigte nur ein Viertel der regionalen Betriebe gute Geschäfte, während 30 Prozent über einen schleppenden Geschäftsverlauf klagten. Positive Meldungen kommen insbesondere aus dem Dienstleistungs- und Großhandelsbereich. Dazu gehören etwa IT-Anbieter und IT-Entwickler sowie Werbeagenturen. Doch auch Teile des verarbeitenden Gewerbes arbeiten sich langsam aus dem Konjunkturtal heraus. Dort berichten derzeit 20 Prozent von guten, 52 Prozent von befriedigenden und 28 Prozent von schlechten Geschäften, so die IHK. Zu letzterer Kategorie zählen insbesondere Investitions-, aber teilweise auch Vorleistungsgüter-Produzenten.

Die mittelfristigen Geschäftserwartungen für das Jahr 2010 deuten auf eine eher langsame und schrittweise konjunkturelle Stabilisierung hin. "Vor allem der Handel blickt mit mehr Sorge auf das laufende Jahr", meint Rössel. Die Sorgen gehen in Richtung Binnennachfrage und Arbeitsmarktentwicklung. Besonders pessimistisch sei der KFZ-Handel, die Gründe dafür seien aber offensichtlich. Nach dem Boom durch die Abwrack-Prämie rechnet kein KFZ-Händler damit, dass die Geschäfte 2010 besser werden.

Etwas differenziert müsse man die Perspektiven im Industriebereich sehen. IHK-Geschäftsführer Matthias Schmitt: "2009 war die Industrie unser konjunkturelles Sorgenkind. Nun zeichnet sich aber in einigen industriellen Bereichen schon Entspannung ab." Gerade die Lage bei den Verbrauchsgüter-Produzenten sei schon ganz gut. Dazu gehören etwa die Molkereien Muh (Pronsfeld) und Hochwald (Thalfang), die Bitburger Brauerei, Japan Tobacco in Trier oder auch das Dr.-Oetker-Werk in Wittlich.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt glaubt Matthias Schmitt, dass "die regionale Arbeitslosenquote auch in diesem Jahr nicht dramatisch ansteigen wird". IHK-Hauptgeschäftsführer Rössel glaubt die Wirtschaft auf einem guten Weg. "Schon 2009 war für die Region weitaus besser, als die meisten befürchtet hatten."

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