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Trier · Mesolt Engineering: Spezialist für industrielle Bildverarbeitung spendet  15 000 Euro an Hochschule.

 Die beiden Firmengründer Michael Theis und Michael Schwenk zeigen Professor Michael Schuth (von links) die neusten Entwicklungen der Firma Mesolt.

Die beiden Firmengründer Michael Theis und Michael Schwenk zeigen Professor Michael Schuth (von links) die neusten Entwicklungen der Firma Mesolt.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Vor sechs Jahren gründeten in Trier-Zewen Michael Schwenk, Frederik Marx und Michael Theis die Mesolt Engineering GmbH. In nur wenigen Jahren hat sich das Unternehmen zu einem weltweit agierenden Anbieter von Lösungen für industrielle Bildverarbeitung entwickelt. Heute gehören unter anderen Daimler, Bosch, Procter & Gamble, Bayer oder auch ThyssenKrupp Bilstein zu den Kunden der Trierer. Die Kunden sitzen in Deutschland, dem europäischen Ausland, den USA, Mexiko oder China.

Mit 20 Mitarbeitern erwirtschaftet der Spezialist rund fünf Millionen Euro Umsatz. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung erhält das Unternehmen von der Mosel aber auch in der Branche Beachtung und Lob: 2018 wurde Mesolt als Systempartner des Jahres 2018 des weltweit führenden Anbieters, Keyence, für optische Sensoren und Messtechnik ausgezeichnet.

Mesolt hat sich in einer Branche als Spezialist etabliert, ohne die in der modernen Fertigung nichts mehr geht – die industrielle Bildverarbeitung. Geschäftsführer Michael Schwenk erklärt: „Eine zunehmende Komplexität der Produkte, steigende Anforderungen an die Qualität und die Effizienz der Fertigung – Systeme zur industriellen Bildverarbeitung werden in der industriellen Fertigung und der Qualitätskontrolle immer wichtiger.“

Damit diese Herausforderungen gemeistert werden können, bietet Mesolt unterschiedliche Prüf-Inspektionsanlagen an: Glastelleranlagen, Roboteranlagen und Sonderlösungen, für spezielle Kundenwünsche.

Bei den sogenannten Glastelleranlagen können „Unmengen“ von Artikeln auf Fehler inspiziert werden. Der Firmenchef: „Damit können wir 400 bis 600 Teile pro Minute prüfen.“ Sechs Kameras ermöglichen eine 360-Grad-Inspektion. Der Glasteller erlaubt eine Ansicht aus allen Perspektiven. Kleinste Risse, Kratzer oder andere Mängel können mittels der automatisierten Sichtprüfung mit hoher Genauigkeit und Wiederholbarkeit identifiziert und die betreffenden Teile aus dem Produktionsablauf herausgenommen werden.

Bei der Roboterzelle geht es weniger um Geschwindigkeit, sondern eher um die Komplexität der zu prüfenden Bauteile. „Mit einem Sechs-Achs-Roboter werden bis zu 17 verschiedene Prüfpositionen angefahren“, erläutert Schwenk. Gewinde, Nahtstellen und ähnliches werden dabei inspiziert und auf Schwachstellen untersucht. Inzwischen arbeiten allein acht Ingenieure in dem Bereich der Bildverarbeitung.

Die Anlagen werden von A-Z in Trier geplant, konzipiert und hergestellt, von der industriellen Bildverarbeitung über die Einsatzplanung bis hin zum Schaltschrankbau. Dabei werden modernste Kamerasysteme, Roboter und Prüfzellen verbaut. Das Trierer Unternehmen ist auf weitere Expansion eingestellt: „Der Bereich der automatisierten Sichtkontrolle ist ein starker Wachstumsmarkt, der in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen wird“, erklärt Firmenchef Michael Schwenk. Für das Trierer Unternehmen ist die Hochschule Trier dabei ein wichtiger Impulsgeber. Professor Michael Schuth (Allgemeiner Maschinenbau) ist dort Leiter des Technikums für optische Messtechnik.

„Ohne die optische Messtechnik ist die Industrie 4.0 nicht denkbar“, erklärt der Hochschulprofessor, der seit vielen Jahren hier die technische Entwicklung in dem optischen Labor vorangetrieben hat. Unterstützt wird die Hochschule nun auch von Mesolt. Für Professor Schuth ist der Transfer von Knowhow in Betriebe ein wichtiger Schritt. „Wir hoffen, dass die optische Technologie weiter in der Region Fuß fassen kann.“

Wie erfolgreich das für Forschung und Wirtschaft sein kann, zeigt die Spende der Firma Mesolt an das Hochschullabor: 15 000 Euro spendiert das Trierer Unternehmen für den Ausbau der Forschungsstätte.

„Wir selbst haben hier an der Hochschule studiert, wir haben einige Mitarbeiter, die von dort kamen, und binden auch Studierende in unserer Projekte ein“, erklärt der Firmenchef die Unterstützung.

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Foto: TV/Schramm, Johannes

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