Arbeitsmarkt Wintertief am Arbeitsmarkt - Zahl der Arbeitslosen in der Region gestiegen

Trier · Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in der Region Trier in den vergangenen Wochen gestiegen. Das ist wenig verwunderlich. Das winterliche Wetter im Januar und Februar treibt die Zahlen regelmäßig hoch.

Heribert Wilhelmi, Chef der Arbeitsagentur Trier: „Zu Jahresbeginn wirken sich saisonale Faktoren stets stark auf den Arbeitsmarkt aus. Beispielsweise können Tätigkeiten im Freien bei winterlicher Witterung nicht ausgeführt werden, davon sind besonders Branchen wie das Baugewerbe betroffen“.

Unter diesen Bedingungen ist die Zahl der Jobsuchenden um 1124 auf 12 592 Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit Dezember um 0,4 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 4,3 Prozent. Im Vergleich mit Januar 2020 liegt die Quote um 0,6 Prozentpunkte höher.

Während Frost und Kälte die Entwicklung beeinflussen, sieht Wilhelmi aber wenig Ursachen in der Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown: „Zwar hat sich sowohl die Zahl der neu gemeldeten Arbeitslosen wie auch der Anteil derjenigen, die direkt aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos geworden sind, deutlich erhöht. Doch diese Erhöhung vollzieht sich auf niedrigerem Niveau als der Anstieg im Januar 2020 vor der Pandemie.“

Mit vorsichtigem Optimismus folgert der Arbeitsagentur-Chef: „Die Unternehmen der Region setzen weiterhin alles daran, ihre Beschäftigten zu halten, was sich auch deutlich in der Nutzung von Kurzarbeit niederschlägt.“ Im Kreis Bernkastel-Wittlich zum Beispiel hätten Gastronomen die üblichen Winter-Kündigungen zurückgenommen und für ihre Angestellten stattdessen Kurzarbeit beantragt. Sorge macht dem Agenturchef jedoch ein Trend, der sich seit Monaten abzeichnet und auch in der Januarstatistik Niederschlag findet: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt kontinuierlich und liegt jetzt bei 3350 Betroffenen, 280 mehr als im Vormonat und 1097 mehr als im Januar 2020. „Hier gilt es, mit Weiterbildung und Qualifizierung gegenzusteuern, um die Chancen für Geringqualifizierte zu erhöhen und Erwerbsverläufe zu stabilisieren“, erklärt der Chef der Arbeitsagentur. Seine zweite Sorge bezieht sich auf die Pandemie selbst. Er hofft, dass die Betriebe jenseits des Kurzarbeitergeldes tatsächlich genügend Unterstützung bekommen, um ihre Beschäftigten zu halten.

 Die Agentur für Arbeit in Trier hat die Januarzahlen vorgelegt. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.

Die Agentur für Arbeit in Trier hat die Januarzahlen vorgelegt. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.

Foto: friedemann vetter (ve._), Friedemann Vetter

Auf dem Stellenmarkt werden vor allem Fachkräfte gesucht (80 Prozent). Hier setzt sich trotz eines leichten Plus gegenüber dem Vormonat eine insgesamt rückläufige Entwicklung fort. Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit wurden im Januar 804 neue Stellenangebote gemeldet, 16 mehr als im Vormonat, aber 30 weniger als im Januar 2020. Die Gesamtzahl der freien Jobs in der Region Trier liegt damit bei 3915 Angeboten , 706 weniger als noch vor einem Jahr.

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