Ausbildung jetzt So kommen Jugendliche in Corona-Zeiten zum Ausbildungsplatz

Trier · Eine normale Berufsorientierung ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie kaum noch möglich. Die Wirtschaftskammern in der Region versuchen gemeinsam mit der Arbeitsagentur möglichst viele Inhalte und Angebote in Internet zu verschieben.

Auch der landesweite Berufsorientierungstag am Dienstag, 26. Januar, geht diesen Weg (siehe Extra). Wie wichtig solche Angebote sind, macht Ulrich Schneider, Geschäftsführer Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer Trier, im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund  deutlich:


Das Corona-Jahr bildet für Unternehmen und junge Menschen eine besondere Herausforderung, wenn es darum geht, eine Ausbildungsstelle zu finden oder zu besetzen. Wie sieht bisher die Bilanz bei den IHK-Betrieben aus?

Schneider: Im vergangenen Jahr wurden 1742 neue Ausbildungsverträge in den IHK Berufen abgeschlossen. Das sind etwa zehn  Prozent weniger im Vergleich zum Jahr 2019. Damit konnte das Minus im Laufe des Jahres noch deutlich verringert werden. Das Ausbildungsplatzangebot in der Region Trier ist weiter hoch, auch wenn es Betriebe gibt, die aufgrund des aktuellen Lockdowns zurückhaltend bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen sind.


Wie werden die Angebote, sich online zu informieren, angenommen?

Schneider: Die IHK Trier hat seit Sommer eine Reihe von neuen, digitalen Informationsangeboten ins Leben gerufen. Digitale Schüler- und Elternworkshops, digitale Berufsorientierungstage, Informationsveranstaltungen mit digital dazu geschalteten Azubibotschaftern, Ausbildungs-Chats und noch einiges mehr. Viele Angebote wurden auch unter Einbindung der regionalen Partner durchgeführt. Die Angebote werden von den Schülern, Eltern und Lehrern dankend angenommen.

Welche Rolle spielen die Eltern beim Entscheidungsprozess? Müssen auch sie sich derzeit mehr engagieren?

Schneider: Die Eltern spielen gerade jetzt eine entscheidende Rolle. Die schulische Unterstützung durch  Berufsorientierungsunterricht kann und konnte in den letzten Monaten nicht wie gewohnt stattfinden. Eltern sollten in dieser Situation noch mehr als in „normalen“ Zeiten als Begleiter und Berater an der Seite ihrer Kinder stehen, damit diese den richtigen Zeitpunkt zur beruflichen Entscheidung nicht verpassen oder zu lange hinauszögern.


Morgen haben Schulabgänger, junge Menschen und Eltern Gelegenheit, beim landesweiten Tag der Berufsorientierung sich zu informieren. Wo gibt es losgelöst davon Möglichkeiten, in diesen schwierigen Zeiten seinen Traum-Ausbildungsplatz zu finden?

Schneider: Freie Ausbildungsstellen finden Suchende in der IHK-Lehrstellenbörse unter: www.ihk-lehrstellenboerse.de. Dort haben Ausbildungsbetriebe ihre offenen Stellen eingetragen und Bewerber können ein eigenes Bewerberprofil erstellen. Darüber hinaus bietet der digitale Ausbildungsatlas www.derausbildungsatlas.de einen Überblick über alle Ausbildungsbetriebe in der Region und welche Berufe dort ausgebildet werden. Wer einen Ausbildungsplatz sucht, kann sich auch an die IHK Mitarbeiterin Linda Helfen wenden. Sie kümmert sich um die passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen (helfen@trier.ihk.de, Telefon: 0651/9777-361).

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