Drei Millionen "Bit" mehr gezapft

BITBURG. 2006 entwickelte sich für die Bitburger Brauerei zu "einem Sommermärchen". Tolles Wetter und die Fußballweltmeisterschaft bescherten der Brauerei ein Absatzplus von 2,6 Prozent auf 4,19 Millionen Hektoliter und ein Umsatzplus von 4,3 Prozent auf 406 Millionen Euro.

 Peter Rikowski ist mit dem "Weltmeister-Jahr" zufrieden: Die Bitburger Brauerei legte beim Umsatz und beim Absatz zu. Foto: Heribert Waschbüsch

Peter Rikowski ist mit dem "Weltmeister-Jahr" zufrieden: Die Bitburger Brauerei legte beim Umsatz und beim Absatz zu. Foto: Heribert Waschbüsch

"Bitburger war das Bier dieser WM", ist "Bitburger"-Geschäftsführer Peter Rikowski vom abgelaufenen Geschäftsjahr höchst angetan. Im WM-Monat stellte die Brauerei aus der Eifel mit einem Absatz von 440 000 Hektolitern Bier (ein Hektoliter = 100 Liter) einen Unternehmensrekord auf. "Als Präsentatoren der WM-Spiele waren wir als einzige deutsche Biermarke in den Stadien und auf den Public Viewing Plätzen. Diese WM hat uns Steigerungsraten bei Sympathie, Bekanntheitsgrad und Marktanteil gebracht", sagte Rikowski. Damit konnte die Bitburger Brauerei auch ihre führende Stellung "als meistgezapftes Bier an deutschen Theken" ausbauen. Der Fassbieranteil stieg um 1,1 Prozent auf 1,14 Millionen Hektoliter. "Das sind drei Millionen Gläser Bitburger mehr, die 2006 gezapft wurden", sagte Rikowski. Mit 42 000 Restaurants und Gaststätten spielt Bitburger bundesweit in der Gastronomie die erste Geige und konnte damit 2006 noch 2000 Objekte hinzugewinnen. Bei der Bitburger-Tochter Bit (Sun, Passion) ist man mit einem Absatz von rund 106 000 Hektolitern zufrieden. Und auch mit dem Bitburger Radler (37 000 Hektolitern) sieht Rikowski die Marke auf einem guten Weg. Mit den guten Zahlen aus 2006 im Rücken geht die Brauerei nun auch ehrgeizig ins neue Geschäftsjahr. "Wir wollen unseren Absatz halten oder ausbauen", gibt Rikowski die Ziele "für das schwierige Jahr" aus. Dabei sieht der Geschäftsführer vor allem im schrumpfenden Biermarkt und in den steigenden Rohstoff- und Energiekosten Risiken für die Branche. Der Vorstoß der Krombacher Brauerei, die am selben Tag ihre Bilanz vorlegte (siehe Meldung), den Bierpreis zu erhöhen, lässt Rikowski kalt. "Wir haben langfristige Verträge und müssen den Bierpreis nicht morgen erhöhen." Die Verbraucher seien in Bezug auf Preisanhebungen sehr sensibel. Rein wirtschaftlich hält der Bitburger-Geschäftsführer eine Erhöhung aber für angebracht. "Steigende Rohstoffpreise und explodierende Energiekosten würden eine Anpassung im sechsten Jahr ohne Bierpreiserhöhung dringend notwendig machen", sagt Rikowski. Strategisch hat die Bitburger Brauerei ihre Geschäfte von 2007 an unter das Dach der Bitburger Braugruppe gestellt. Die beiden Bitburger-Geschäftsführer Peter Rikowski und Alfred Müller leiten auch diese Dachorganisation als Geschäftsführer und geben somit auch die Ziele für die Marken Bitburger, König, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner aus. Die gesamte Bitburger Braugruppe erzielte mit 8,12 Millionen Hektolitern im letzten Jahr ein Plus von 0,8 Prozent. Damit erzielte die Gruppe einen Marktanteil in Deutschland von rund acht Prozent. Während mittelfristig der Bitburger Geschäftsführer klare Ziele ausgibt ("Wir wollen unseren Auslandsanteil am Umsatz von unter zehn Prozent in den nächsten fünf Jahren verdoppeln"), steht 2007 erst einmal unter dem Motto der Konsolidierung. Man werde keine neuen Produkte auf den Markt bringen, und auch Zukäufe werde es nicht geben, sagte Rikowski. Die Bitburger Braugruppe hat 1984 Mitarbeiter, 1000 am Standort Bitburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort