Trier. (wie) Die Gewerkschaft Verdi lässt keinen Zweifel daran, dass sie ab nächster Woche den gelben Riesen in die Knie zwingen will. Ab 2. Mai könnten bundesweit unbefristete Streiks der 130 000 Tarifbeschäftigten bei der Post beginnen, sagt Jürgen Dehnert, Sprecher von Verdi Rheinland-Pfalz. Am Freitag soll die Urabstimmung über den Streik beginnen. Am Mittwoch kommender Woche soll dann das Ergebnis bekannt gegeben werden. An der Streikbereitschaft der Postbediensteten zweifelt man bei Verdi nicht. Sollte es tatsächlich zu einem unbefristeten Streik kommen, dann könnten tagelang die Briefkästen in Deutschland leer bleiben. Allein im Briefzentrum Trier würden schlimmstenfalls rund eine halbe Million Briefe und Päckchen pro Tag liegen bleiben. Bereits gestern wurden drei Millionen Briefe nicht versandt. 900 Mitarbeiter in neun Briefzentren hatten laut Gewerkschaft in der Nacht zum Montag ihre Arbeit niedergelegt. In Rheinland-Pfalz war das Briefzentrum in Mainz-Hechtsheim betroffen. 50 Mitarbeiter traten während der Nachtschicht in einen Warnstreik. Mit den Aktionen will die Gewerkschaft die Post dazu bringen, doch noch ein neues Angebot auf den Tisch zu legen. Die Post will den Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn zahlen, gleichzeitig aber die Arbeitszeit um eine halbe Stunde verlängern. Verdi will die Arbeitszeit auf 38,5 Stunden pro Woche begrenzen. Ein besseres Angebot sei derzeit nicht drin, hieß es gestern bei der Post. Damit stehen die Zeichen auf Streik. Im Laufe der Woche muss nach Angaben von Gewerkschaftssprecher Dehnert in Rheinland-Pfalz mit weiteren Warnstreiks gerechnet werden. Welche Postbereiche betroffen sein werden, wollte der Verdi-Sprecher nicht sagen. Nach TV-Informationen gibt es aber offenbar keine Planungen für Arbeitskampfmaßnahmen in der Region.