Trier. (hw) Anstoß´ für seinen Vortrag im Rahmen der Erfolg-Reihe 2010 "Zwischen den Fronten, Entscheidungen treffen, mit Druck umgehen" ist um 19.30 Uhr in der Europahalle. Im Vorfeld der Veranstaltung sprach TV-Redakteur Heribert Waschbüsch mit dem Schweizer Urs Meier.

Als ehemaliger FIFA-Schiedsrichter standen Sie im Blickpunkt von Millionen Menschen. Die meisten sind dabei als Fan einer Mannschaft parteiisch, von Ihnen aber wurden objektive Entscheidungen verlangt. Wie geht man mit diesem Druck um?

Urs Meier: Das schafft man, indem man auf seine Fähigkeiten wie Regelkenntnis, physische und psychische Verfassung, Ehrlichkeit, Neutralität, Mut und den Umgang mit Menschen vertraut und den Druck nicht als etwas Negatives, sondern als Herausforderung annimmt.

Ist die Anspannung - nur keinen Fehler machen - in solchen Entscheidungen präsent, wie schaltet man sie aus?

Urs Meier: Menschen machen Fehler, also machen auch Schiedsrichter Fehler. Natürlich weiss man, dass keine Schiedsrichter-Urteile ein Spiel entscheiden sollten, aber auch solche wird es im Laufe einer Karriere geben. Und da ist es einfach wichtig, dass man immer ehrlich agiert, damit man sich im Spiegel jederzeit anschauen kann. Wichtig ist, dass man mit positiven Bildern in ein Spiel geht und nicht mit negativen.

Was können Manager und Entscheider von Ihnen lernen?

Urs Meier: Auch Führungskräfte müssen ständig Entscheidungen treffen. Klar, dass da auch Fehler dazugehören. Doch damit die Menschen und der Betrieb sich weiterentwickeln, muss der Manager mutig sein und dann auch die eigene Entscheidung dadurchsetzen. Dabei ist es wichtig, dass der Akteuer echt sein soll und Menschen mögen muss. Es gibt so viele Parallelen zwischen einem Fußball-Schiedsrichter und Führungskräften, so kann man immer voneinander lernen.

Die WM steht vor der Tür - wie gehen die Nationalspieler und der Trainer mit der ungeheueren Erwartungshaltung um?

Urs Meier: Wichtig ist in einer solchen Situation, auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und nicht noch die Erwartungshaltungen nach außen zusätzlich zu steigern. Es ist wichtig, ein klares Ziel zu definieren und dieses hart und unnachgiebig zu verfolgen. Die Führungskräfte müssen sich vor das Team stellen und es schützen, damit in Ruhe gearbeitet werden kann.

Welche Chance hat die deutsche Nationalmannschaft? Was trauen Sie dem Schweizer Team zu?

Urs Meier: Der deutschen Nationalmannschaft traue ich wieder einen Platz unter den besten Vier zu. Die Schweizer werden die Vorrunde überstehen und dann vermutlich an Brasilien scheitern, doch zum Glück ist im Fußball alles möglich, und wir treffen im Halbfinale auf die Deutschen, schauen wir mal!

Info und Buchung unter www.unternehmen-erfolg.de oder unter 0700/83267833. Die Einzelkarte kostet 69,90 Euro.