Seit 1990 untersucht die Handwerkskammer (HWK) Trier die Handwerksförderung in Rheinland-Pfalz. In der aktuellen sechsten Fortschreibung wurden die Zuwendungen aus dem rheinland-pfälzischen Landeshaushalt der Jahre 2001 und 2002 ausgewertet. Mit 14,1 Prozent der Fördermittel partizipiert das Handwerk nach Meinung der HWK nach wie vor nur unterdurchschnittlich, obwohl es 24 Prozent aller Selbstständigen, 28 Prozent der Arbeitsplätze und 36 Prozent aller Lehrstellen im Lande bereitstellt. "Wir wollen angesichts der Zahlen keine neuen Programme fürs Handwerk, aber aus unserer Sicht müsste die Förderung effizienter eingesetzt werden", sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der HWK, Josef Adams. Seiner Meinung nach sollten eher kleinere Betriebe, bis zu zehn oder zwanzig Mitarbeiter, Fördermöglichkeiten erhalten. Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung des Landes bleibe die Industrie: 2002 wurde rechnerisch jeder industrielle Arbeitsplatz mit 207 Euro begünstigt, das achtfache der Förderung im Handwerk.Berufliche Bildung gut vertreten

Im Einzelnen gab das Land für die Stärkung der betrieblichen Investitionsfähigkeit im Jahr 2002 rund zehn Millionen Euro aus, auf das Handwerk entfielen 2,8 Millionen Euro, also 28 Prozent, schreibt die Kammer. In der Technologieförderung mit einem Volumen von rund 4,1 Millionen Euro, liege der Handwerksanteil nur bei 11,5 Prozent. Gut vertreten sei das Handwerk bei der Förderung der beruflichen Bildung: Mit annähernd vier Millionen Euro von Gesamtmitteln in Höhe von 4,3 Millionen Euro unterstützt das Land insbesondere Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung sowie den Ausbau und die Modernisierung der Bildungsstätten des Handwerks.