Ein neuer Stall für 20 000 Hühner

Habscheid · Einer der größten Geflügelhöfe in der Region baut einen weiteren großen Hühnerstall. In gut einem Monat werden bei Lambert Lehnertz in Habscheid 20 000 Tiere einziehen - und drei neue Mitarbeiter eingestellt.

 Der Rohbau steht, der Rest ist in Arbeit: Lambert Lehnertz im neuen Hühnerstall. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Der Rohbau steht, der Rest ist in Arbeit: Lambert Lehnertz im neuen Hühnerstall. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Habscheid. Was gut ist, soll man nicht verändern: Vor knapp einem Jahr (der TV berichtete) zeichnete das Wirtschaftsministerium in Mainz den Habscheider Geflügelhof Lehnertz für seine besonders tiergerechte Hennen-Haltung aus und verlieh ihm das Landes-Qualitätssiegel.

Einer der Gründe: die Unterbringung der Tiere in einem großen, käfigfreien Gebäude mit Bodenhaltung, viel Licht, mehr Platz, gutem Klima, Ruhezonen und weiteren geflügelfreundlichen Elementen. So können die Tiere jederzeit ihren Platz und ihren Stall verlassen, zum Entspannen im "Wintergarten".

In diesen Wochen kommt beim mehr als 50 Jahre alten Familienbetrieb, der auch die Regionalmarke "Eifel" beliefert, ein weitgehend baugleicher Stall von stattlichen Ausmaßen hinzu: 110 Meter lang, 20 Meter breit, Lehnertz investiert dafür 1,4 Millionen Euro.

Gut 20 000 Hühner finden darin auf mehreren Etagen Platz, in knapp vier Wochen werden sie einziehen. Damit wächst die Zahl der Habscheider Legehennen, bisher etwa 15 000, auf mehr als das Doppelte. Außerdem stellt das Unternehmen drei neue Mitarbeiter ein, zwei davon in Vollzeit. Die Zahl der Beschäftigten in Habscheid steigt damit auf neun.

Der Stall, sagt Geschäftsführer Lambert Lehnertz, sei "zurzeit eines der größten landwirtschaftlichen Bauprojekte in Rheinland-Pfalz". Und fügt hinzu: "Bis auf die Einrichtung sind alle Bauaufträge an Firmen aus der Region vergeben worden." Lehnertz erweitert, weil seine Produkte so erfolgreich sind. Die Nachfrage sei in letzter Zeit stark gestiegen, sagt er. Bereits jetzt werden jedes Jahr mehr als fünf Millionen Eier aus Habscheid verputzt - zum Preis von rund 20 Cent. Lehnertz liefert vor viele Haustüren und in etwa 70 Supermärkte in der Eifel, an der Mosel, in Aachen und Köln. Wenn die neuen Stall-Bewohnerinnen alle eingezogen sind, werden sie zusammen mit den anderen Hennen rund 35 000 Eier täglich legen.

Gerade in den nordrhein-westfälischen Großstädten ist die runde Sache aus der Eifel erfolgreich: "Die Leute legen Wert auf Regionalität. Und darauf, dass es den Tieren gutgeht", sagt Lehnertz. Das gelte vor allem für NRW: "Die Eifel hat da einen hohen Stellenwert."

Qualität wird regelmäßig überprüft



Hoher Stellenwert dank hoher Qualität - die auch überprüft wird: Lehnertz zahlt für regelmäßige Kontrollen auf seinem Hof rund 4000 Euro im Jahr. Auch das Futter, das er seinen gefiederten Mitarbeiterinnen verabreicht, ist nicht billig: Zu mehr als der Hälfte besteht es aus Mais, der sich besonders auf Geschmack und Dotterfarbe auswirkt. Dafür bezahle der Kunde gern ein bisschen mehr.

Vor knapp zwei Jahrzehnten sah das noch anders aus: Seniorchef Konrad Lehnertz, erzählt der Sohn, habe sich damals aus den Supermärkten zurückgezogen, weil man ihm immer niedrigere Preise habe diktieren wollen. Inzwischen sind die Eifel-Eier wieder deutlich mehr wert. Und manch ein Milchbauer würde sich für sein Produkt das Gleiche wünschen.

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