Ein Sommermärchen

Noch nie waren so wenige Menschen in der Region ohne Job wie im Juni. 10 047 Arbeitslose wurden registriert, fast 900 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank erstmals unter vier Prozent, in der Eifel und im Hunsrück liegt sie sogar unter drei Prozent.

Trier. Erneute Rekordmeldung aus der Trierer Arbeitsagentur: Mit 10 047 Arbeitslosen waren noch nie so wenige Personen ohne Job wie im vergangenen Monat. Erstmals fiel die Arbeitslosenquote zwischen Eifel und Hunsrück auf unter vier Prozent: 3,9 Prozent betrug sie im Juni. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,6 Prozent. 868 Menschen mehr waren damals noch ohne Job. Trotz der seit Monaten positiven Entwicklung, hält man sich bei der Trierer Arbeitsagentur mit einer Bewertung der Zahlen zurück. Von einem allgemeinen Trend könne noch nicht gesprochen werden, sagt Hartmut Dörfler, Sprecher der Agentur. Rheinland-Pfalz deutlich vor Nachbarländern

Die Region gehört damit zu den Top-Regionen mit den bundesweit niedrigsten Arbeitslosenzahlen. Deutschlandweit sank die Quote auf 7,8 Prozent (im Mai waren es 7,9 Prozent), 3,2 Millionen Menschen waren im Juni in Deutschland ohne Job. In Rheinland-Pfalz sind rund 112 000 Menschen arbeitslos, fast 18 000 weniger als vor einem Jahr. Mit 5,4 Prozent liegt die Quote im Land deutlich unter der anderer Bundesländer wie etwa dem Saarland (7,1 Prozent) oder Nordrhein-Westfalen (8,4 Prozent). Vor allem in der Eifel und im Hunsrück scheint der Jobmotor zu brummen. In Bitburg liegt die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent, 1800 Personen sind dort arbeitslos gemeldet. Positiv dürfte sich dort die weiterhin gute Arbeitsmartklage in Luxemburg auswirken. Noch immer werden dort ständig neue Jobs geschaffen, die Zahl der Pendler dürfte sich daher in den kommenden Jahren weiter deutlich erhöhen. Mit einer Quote von 2,7 Prozent nehmen Prüm und Morbach die Spitzenplätze in der Region ein, wobei sich in Prüm die Quote leicht um 0,1 Prozent verschlechtert hat. "Ausreißer" in der Eifel sind lediglich Daun und Gerolstein, wo die Quoten mit 4,6 und 5,3 Prozent deutlich über dem regionalen Schnitt liegen. Allerdings ging auch dort die Arbeitslosigkeit leicht zurück. Wahrscheinlich greift im Vulkaneifelkreis der sogenannte "Luxemburg-Effekt" nicht. Während das Großherzogtum für Pendler aus grenznahen Gebieten wie dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Trier noch attraktiv ist, ist die Entfernung nach Luxemburg von Daun und Umgebung aus zu groß. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass derzeit vor allem Handwerker, Service-Kräfte und Verkäufer gesucht werden. Laut Arbeitsagentur ist die Nachfrage vor allem im Metallbereich, auf dem Bau, im Handel und etwa bei Reinigungsfirmen besonders hoch. Gute Chancen für Jüngere und Ältere

Betrachtet man die einzelnen Gruppen der arbeitslos gemeldeten Personen in der Region, fällt auf, dass etwas mehr als ein Viertel über 50 Jahre alt ist. Allerdings, so Arbeitsagentur-Sprecher Dörfler, gelinge angesichts der noch wirtschaftlich günstigen Lage immer mehr älteren Arbeitslosen der Wiedereinstieg in den Job. Auch bei den Jüngeren ist die Lage positiv. Zwar ist die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Job leicht gestiegen, doch, so Dörfler hänge das mit dem Ende der Ausbildungszeit zusammen, viele Auszubildende seien nicht übernommen worden. Doch die Erfahrung zeige, dass Jugendliche mit abgeschlossener Ausbildung relativ schnell eine Stelle fänden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort