"Eine gute Sache"

TRIER. (wie) Neitech-Züge nach Luxemburg als Ersatz für den teuren Ausbau der grenzüberschreitenden Strecke? Seit die Bahn diesen Vorschlag gemacht hat, wird dieses Modell diskutiert. Nun meldet sich auch der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim zu Wort.

Im Prinzip sei der Einsatz der Neigetechnik-Züge "eine gute Sache", sagt der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim. In Spanien, der Schweiz, Italien und Skandinavien werde er mit großem Erfolg eingesetzt. Würden die luxemburgische Bahn CFL und die Deutsche Bahn gemeinsam etwa die Schweizer oder die italienische Variante einsetzen, wäre das eine Möglichkeit die grenzüberschreitende Verbindung schneller zu machen, so Monheim. "Auch wenn man am Ausbau der Konzer Brücke trotzdem nicht vorbei kommt." Allerdings müsste nicht die gesamte Strecke ausgebaut werden. Trotzdem würde der so genannte Pendolino eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Ein Nachteil sei allerdings, dass bei Neitech-Zügen Schienen schneller abbauen: "Die Geschwindigkeit überwiegt aber diesen Wermutstropfen." Allerdings, so Monheim, sei in Deutschland das Thema Neige-Züge "schlechter gelaufen": "Weil eine deutsches Produktfamilie entwickelt werden musste, kam die NeiTech 15 Jahre später als in anderen Ländern." Außerdem habe die Industrie "ziemlich viele Pleiten-, Pech- und Pannen-Züge" abgeliefert, wie zum Beispiel auf der Eifelstrecke. Selbst der hochgelobte NeiTech-ICE sei voller Pannen und müsse ausrangiert werden. "Der deutsche Weg war ein vielfacher Irrweg: lauter Pannenfahrzeuge, falsch konstruiert, viel zu kleine Türen, viel zu laute Fahrzeuge. Man hätte besser im Ausland ausgereifte Produkte gekauft statt bei uns Großversuche mit Fahrgästen zu machen", ärgert sich der Wissenschaftler von der Trierer Uni.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort