Ob 2007 für das Saarburger Kunststofftechnik-Unternehmen Tectro ein gutes Jahr wird, darauf möchte sich Insolvenzverwalter Franz J. Abel noch nicht festlegen. "Auf jeden Fall wird es das entscheidende Jahr für Tectro, und ich bin durchaus optimistisch", sagt Insolvenzverwalter Abel gestern auf TV-Anfrage. So führt Abel mit mehreren Interessenten Gespräche über eine Übernahme von Tectro. Der Betrieb stellt als Zulieferunternehmen Teile für die Auto- und Elektroindustrie her. "Es gibt zwei konkrete Interessenten und zwei weitere Interessenten in der Warteschleife", sagt der Rechtsanwalt aus St. Ingbert. Zuvor aber hat Abel die Weichen auf "Sanierung und Neustrukturierung" gestellt. Preisanpassungen, Arbeitsabläufe und Personalsituation - alles werde durchleuchtet. In Sachen Mitarbeiter beruhigt Abel aber die Beschäftigten: "Wir werden sehr moderat vorgehen, und falls Anpassungen nötig werden, diese über eine Qualifizierungsgesellschaft abfangen." Der Insolvenzanwalt aus dem Saarland hat sich zudem im polnischen Bromberg schlau gemacht. Das dortige Tectro-Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des Saarburger Unternehmens und fällt damit in die Entscheidungsbefugnis von Abel. "Ich werde das Unternehmen in die Gesamtplanungen miteinbeziehen, denn es wird auch in Zukunft wichtig sein, dass die Tectro-Gruppe bei der Kalkulation auf dieses Werk in einem Billig-Lohn-Land zurückgreifen kann." Nach Angaben von Abel wurde zudem für die Alu Kunststofftechnik für Automobile GmbH in Hemhofen bei Erlangen, die ebenfalls zur Tectro-Gruppe gehört, ein eigenes Insolvenzverfahren eingeleitet. Er stehe mit dem zuständigen Insolvenzverwalter in Kontakt, sagte Abel.