Erste zarte Vorboten des Frühlings

Trier · Das frostige Wetter lässt den regionalen Arbeitsmarkt noch nicht so recht auf ordentliche Betriebstemperatur hochfahren. Dennoch gibt es erste "Vorboten des Frühlings" wie die Arbeitsagentur mitteilt.

Trier. Im März haben in der Region Trier 12 227 Menschen eine Stelle gesucht. Das sind etwa 650 Menschen weniger als im Februar , aber mehr als 900 mehr als im März vergangenen Jahres. Einen Großteil Schuld trägt dabei das frostige Klima.
Doch die Arbeitsagentur in Trier hat auch schon im März erste Anzeichen eines Aufschwungs entdeckt. "Trotz des langen Winters nimmt der Arbeitsmarkt an Fahrt auf," freut sich Edeltraud Nikodemus, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Trier. "Menschen, die saisonbedingt in den Wintermonaten arbeitslos waren, werden wieder eingestellt. Wir wissen jedoch auch, dass sich aufgrund der kalten Temperaturen Einstellungen verzögern."
Im März ist im Baugewerbe, in der Forstwirtschaft und im Gartenbau sowie in Handel und Tourismus die Arbeitslosigkeit gesunken. Insgesamt haben in diesen Branchen rund 180 Männer und Frauen in den letzten vier Wochen eine Arbeit gefunden. Die Anzahl derer, die einen Job angenommen haben, ist jedoch insbesondere im Bausektor, in Verkehr und Logistik etwas schwächer ausgefallen als im vorangegangenen Jahr. Diese Tendenz sei aber typisch für den Monat März, erklärt Edeltraud Nikodemus.
Auch im Land seien "erste zaghafte saisonale Impulse" festzustellen, teilt die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland mit. Nach deren Angaben waren im März insgesamt 121 700 Frauen und Männer arbeitslos, 2600 weniger als vier Wochen zuvor. Wegen der auch im März anhaltenden winterlichen Witterungsbedingungen fiel der Rückgang allerdings schwächer aus als in den Jahren zuvor. Zur aktuellen Entwicklung sagte die Leiterin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz: "Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt befindet sich trotz schwächerer wirtschaftlicher Dynamik in einer robusten Verfassung. Das zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung trotz schwierigerem konjunkturellen Umfeld weiter auf sehr hohem Niveau bewegt", sagte Schulz. Dietmar Muscheid, DBG-Landeschef Rheinland-Pfalz, warnt sogar vor einer allzu rosigen Betrachtung des Arbeitsmarktes.
Die positiven Zahlen seien nur auf die übliche saisonale Entwicklung zurückzuführen. Die wirtschaftliche Lage dürfe nicht dazu missbraucht werden, die Qualität der Arbeitsverhältnisse weiter zu verschlechtern. Muscheid weiter: "In vielen Betrieben gibt es bereits eine Zweiklassengesellschaft. Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Wir fordern gleiches Geld für gleiche Arbeit. Reguläre Beschäftigung darf nicht durch unsicher und deutlich schlechter bezahlte Arbeit ersetzt werden."

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