"Es gibt immer etwas zu tun"

Trier · Die Baumärkte jammern. Der Frühling ist zu kalt, der Sommer zu heiß. Doch wie sieht es in der Branche wirklich aus? Der TV hat nachgefragt.

Trier. Auf über 30 Grad Celsius steigt das Thermometer momentan fast täglich. Die einen nutzen die Gelegenheit, sich im Schwimmbad eine Abkühlung zu verschaffen, die anderen räkeln sich auf den Moselwiesen in Shorts oder Bikini und bräunen ihre blassen Körper.
Und dann gibt es noch Menschen wie Klaus K. Er gehört zu den Heimwerkern, die, sobald die Sonne sich zeigt, in den Baumarkt fahren. Getreu dem Werbeslogan einer bekannten Baumarktkette: "Es gibt immer etwas zu tun." Er besitzt ein Haus und einen, wie er sagt "überschaubaren Garten". Der soll nun durch eine kleine Holzterrasse verschönert werden. "Anfangen wollte ich damit eigentlich schon vor dem Sommer", verrät er. Aber ihm ist immer wieder etwas dazwischen gekommen. Auch das wechselhafte Wetter hat ihm bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun macht seine Frau Druck und Klaus K. bleibt nichts anderes übrig, als bei der brütenden Hitze sein Projekt endlich anzugehen.
Harald Vogeler, Marktführer des Thomas Bauzentrums in Trier und selbst begeisterter Grillfan, kennt die Probleme der Branche. "Ist das Wetter schlecht, hemmt es den Abverkauf." So geschehen dieses Jahr im Frühling.
Ausflug in den Baumarkt


Vor allem im Bereich Gartenpflanzen waren die geplanten Umsätze der Baumärkte nicht realisierbar. Bis zu 20 Prozent Einbußen hatten sie wetterbedingt zu verzeichnen. Mit dem Anstieg der Temperaturen hat sich die Situation verbessert. Gartenmöbel, Wasserartikel und Grillprodukte laufen gut. Vogeler: "Die Verluste wiegt das aber nicht auf."
Matthias Link ist seit 27 Jahren Geschäftsführer des Trierer Hela Baumarkts: "Jedes Jahr gibt es ein Wetter, und es wird gerne und viel darüber gemeckert." Er gibt ebenfalls zu, dass auch sie mit ihren Gartenumsätzen hinterherhinken, betont jedoch gleichzeitig, dass dies zu keinen Umsatzeinbrüchen des Unternehmens geführt hat. "Wir beobachten den Wetterbericht und reagieren darauf."
Damit spricht Link den wettertechnischen Wareneinkauf und die Personalbesetzung an. Ist heißes Wetter angekündigt, kommen die Kunden verstärkt in den kühlen Morgenstunden. Dementsprechend achtet er dann morgens auf eine stärkere Kassen- und Fachpersonalbesetzung.
Und dann gibt es noch die, die bei Sonnenschein schlichtweg einen Ausflug in den Baumarkt machen, so wie Behnam Shad, der vor einem Weintraubenbaum in der Gartenabteilung des Thomas Bauzentrums steht. "Einen Einkauf geplant habe ich nicht", verrät der gebürtige Trier-Ehranger, "aber wenn ich ein Schnäppchen finde ..." mur

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