Feluwa heimst weitere Preise ein

Mürlenbach · Der Mürlenbacher Pumpenhersteller Feluwa ist erneut ausgezeichnet worden. Das Unternehmen aus dem Vulkaneifelkreis hat in den vergangenen Jahren acht renommierte Preise eingeheimst. Doch noch wichtiger: Die Geschäfte laufen gut, Umsatz und Mitarbeiterzahl sind gestiegen.

In Berlin hat Heinz M. Nägel, Geschäftsführender Gesellschafter der Feluwa Pumpen GmbH, gerade den "Großen Preis des Mittelstands" verliehen bekommen. Im knapp 700 Kilometer entfernten Mürlenbach im Vulkaneifelkreis hat diese Nachricht einige Freude bei den 108 Mitarbeitern des Pumpenherstellers Feluwa ausgelöst.

Der Mittelstandspreis ist keine Anerkennung für einen kurzfristigen Erfolg. Für den sogenannten Premier, die höchste Stufe, können nur solche Unternehmen nominiert werden, deren Auszeichnung als Preisträger oder als Finalist mindest zwei Jahre zurückliegt, und die sich in der Zwischenzeit deutlich weiterentwickelt haben. 2006 war Feluwa Finalist, 2007 Preisträger und nun, 2009 gemeinsam mit dem Mittelständler Sachsenküchen, bundesweit einziger "Premier".

Die kleine Trophäe aus Meißner Porzellan wird nun in Mürlenbach einen Ehrenplatz bekommen. Der von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene Preis hat nicht nur den Spitznamen "Oskar", sie ähnelt auch dem weltbekannten Filmpreis. "Die Jury bewertet unternehmerische Entwicklung, die Innovationsfähigkeit, die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen, die Ausbildungsbereitschaft, aber auch soziales Engagement", erklärt Feluwa-Geschäftsführer Stefan Willems. Und hier gibt es einige Aspekte, mit denen Feluwa punkten konnte: Die Zahl der Patente liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt; seit 2000 hat sich die Mitarbeiterzahl von 45 auf 108 mehr als verdoppelt; der Umsatz hat sich in wenigen Jahren versechsfacht und liegt inzwischen bei deutlich mehr als 30 Millionen Euro.

Den unternehmerischen Erfolg erwirtschaften die Mürlenbacher Pumpenbauer nicht nur mit der deutschen und europäischen Industrie, sondern weltweit. "Rund 80 Prozent unserer Pumpen gehen ins Ausland, fast 40 Prozent nach China", sagt Willems. Überall dort, wo problematische Flüssigkeiten, Schlämme oder auch Aschen bewegt werden müssen, kommen die Spezialprodukte aus der Eifel zum Einsatz.

"Der Leistungsbereich der Multisafe Prozesspumpen reicht dabei von 0,1 bis 750 Kubikmeter pro Stunde bei einem Druck von bis zu 320 bar. Die kleinste Variante wiegt rund 100 Kilogramm, während die größte stolze 130 Tonnen auf die Waage bringt", sagt Gisela Steil (Marketing).

So stehen beispielsweise Pumpen in einem kanadischen Bergwerk in 1700 Metern Tiefe. "Dort wird verunreinigtes Grubenwasser vertikal in einer Stufe über die gesamte Strecke an die Oberfläche gepumpt. Käme es zu einem Zwischenfall, hätte dies weitreichende Folgen", sagt Willems.

Doch Sorgen, dass die Feluwa-Pumpe versagt, hat der Geschäftsführer nicht. Die Spezialgeräte aus der Eifel begeistern weltweit durch ihre Zuverlässigkeit. "Unsere Kunden müssen allenfalls mit einem Ersatzteilebedarf von fünf bis acht Prozent des Anschaffungspreises rechnen", sagt Willems. Zudem kann das Unternehmen seine Pumpen auf Wunsch des Kunden weltweit per Internet überwachen, sich den Zustand der einzelnen Bestandteile anzeigen lassen und so Fehlverhalten oder Schäden im Vorfeld diagnostizieren. Die Pumpen seien langlebig. 30 Jahre seien Standard, erklärt das Unternehmen.

Kürzlich wurden im Tagungszentrum in Mürlenbach 26 Teilnehmer aus 17 Ländern geschult. Feluwa liefert seine Produkte nicht nur in die ganze Welt, sondern auch in viele unterschiedliche Branchen. In Gold- oder Kupferminen, in Bergwerken, Aluminium- und Kraftwerken sind Feluwa-Pumpen im Einsatz.

"Wir wollen nicht nur unsere Pumpen verkaufen, sondern bieten einen Gesamtservice an", sagt Stefan Willems. "Und pumpen können wir fast alles, was es an Flüssigkeiten gibt: von zähflüssigen Pasten bis hin zu kritischen Feststoffen." Der Vorteil für die Kunden: Feluwa-Pumpen arbeiten in einem geschlossenen System. Das Herzstück der weltweit einzigartigen Pumpen sind zwei ineinander angeordnete Schlauchmembranen, die die Flüssigkeiten transportieren, ohne dass Umwelt und Personal damit in Berührung kommen. So lassen sich etwa giftige Schlämme in Aluminiumfabriken ungefährlich für Mensch und Umwelt entsorgen.

Hinter diesen erfolgreichen Produkten steht eine Belegschaft, die flexibel die Wünsche der Kunden umsetzt. "Es gibt wohl keinen Mitarbeiter bei uns, der nur eine Sache gut kann", lobt Willems das Feluwa-Team. "Alle haben das gesamte Produkt im Blick."

Rund 13 Azubis bildet Feluwa derzeit aus. "Für uns ein wichtiger Faktor. Im Normalfall übernehmen wir unsere Lehrlinge, denn wir wissen, wie wichtig gute Fachkräfte in einem von Ingenieurmangel geprägten Gebiet sind", sagt der Geschäftsführer.

Mittelfristig hat der Pumpenspezialist mit einem ausgeprägten Innovationswillen nämlich weiteres Wachstum im Sinn. "Wir haben noch einiges Potenzial", sagt Stefan Willems ganz selbstbewusst.

Extra Der Spezialist für Pumpentechnik wurde 1901 gegründet. Damals stellte das Unternehmen feuerungs-, luft und wassertechnische Anlagen her. Daher der Name Feluwa. 1961 hat das Unternehmen seinen Stammsitz von Köln nach Mürlenbach verlagert.

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