Fensterbauer mit Durchblick

Wittlich-Wengerohr · Seit gut 25 Jahren ist Helmut Meeth aus Wittlich-Wengerohr mit seinen Türen und Fenstern am Markt. An diesem Wochenende läutet er mit der Eröffnung der neuen Produktionshallen einen weiteren Entwicklungsschub ein. In fünf Jahren will er 40 Millionen Euro umsetzen - doppelt so viel wie heute.

Wittlich-Wengerohr. Der erste Tag der Woche läuft für den Wittlicher Unternehmer Helmut Meeth ganz nach Wunsch: Erst zwei Espresso, danach der Sportteil im Volksfreund, der vom 4:2-Sieg seines FSV Salmrohr gegen Ludwigshafen berichtet - so kann für den Firmenchef die Woche beginnen.
Denn neben dem sportlichen Erfolg des FSV, den Meeth als Vereinspräsident seit 2007 führt, steht diese Woche für die GmbH & Co. KG noch ein besonderer Termin an. Geschäftserfolg und sportliche Siege - für den dynamischen Unternehmer ist beides planbar.
Start mit fünf Mann


"Als ich 1985 mit vier Mitarbeitern die Firma gegründet habe, war mein erklärtes Ziel: 100 000 Fenster im Jahr produzieren." Sein Umfeld quittierte dies mit Kopfschütteln und einigen leicht spöttischen moselfränkischen Kommentaren. 2008 hat Helmut Meeth dieses Ziel erreicht. Die Entwicklung dahin zeigt, wie hart und beharrlich das Unternehmen an dem Erfolg gearbeitet hat. "Nach zehn Jahren hatten wird rund 30 Mitarbeiter", erzählt der Firmenchef: "Das war Familie pur." Doch mit dem Umzug nach Wengerohr hat sich der Betrieb zum stattlichen Mittelständler entwickelt. "Anfangs habe ich auch noch alles selbst gemacht: geschnitten, geschraubt, geplant, verkauft und ausgefahren", erinnert sich Meeth. Auch deshalb kennt der Chef jeden Vorgang, jeden Ablauf und jedes Problem in seinem Laden. Mit dem Umzug ins Industriegebiet in Wengerohr hatte der Betrieb plötzlich viel mehr Platz. Nach knappen 800 Quadratmetern standen den inzwischen 70 Mitarbeitern in Wengerohr 2500 Quadratmeter zur Verfügung. 1998 kam eine neue Fertigungslinie dazu. Doch mit der sieben Millionen Euro teuren Erweiterung, die Meeth nun umsetzt, ergibt sich für die Firma wieder ein deutlicher Entwicklungsschub. Die beiden neuen Hallen bieten rund 4600 Quadratmeter, die Gesamtbetriebsfläche liegt dann bei 10 500 Quadratmetern. "Wir werden durch den Ausbau in den kommenden fünf Jahren den Umsatz auf etwa 40 Millionen Euro verdoppeln", erklärt Helmut Meeth sein neues Ziel.
Der Fenster- und Türenhersteller setzt dabei auf Qualität. Bereits seit 1987 erhalten die Meeth-Produkte das Qualitätssiegel RAL. Das Unternehmen beliefert vorwiegend den Fachhandel. Etwa 500 Partnerunternehmen werden vor allem in Deutschland betreut. Nur im Umkreis von Wittlich können auch private Kunden Meeth-Fenster und Türen erhalten, im Werk wird alles umgesetzt, von der individuellen Planung bis zur Produktion und dem späteren Einbau. Aber auch der weitaus größte Teil der 100 000 jährlichen Produkte, die an den Fachhandel gehen, kommt nie von der Stange. "Jedes Fenster und jede Tür sind einzigartig nach den vorgegebenen Maßen." Etwa 85 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaftet die Firma im Heimatmarkt. Wichtige Exportländer sind die Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Holland und Belgien.
Bei der Entwicklung neuer Produkte versucht Meeth, der Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Die Kunststofffenster sind mit einer speziellen Technik beschichtet, jede nur denkbare Farbe ist möglich, die sich dann den anderen Fassadenelementen angleichen kann.
20 neue Jobs entstehen


"Als ich vor gut 25 Jahren begonnen habe, bin ich in jedes Haus, in jedes Hotel und jede Wohnung reingegangen und habe mir gedacht, hier könnte dein Fenster viel besser sein. Heute schaue ich mir in vielen Gebäuden Fenster und Türen an und kontrolliere, ob meine Monteure oder die Partnerfirmen das gut gemacht haben", sagt Meeth stolz.
Der Mann, der früher als Libero in Laufeld und Dörbach gekickt hat, hat noch große Ziele. Seine persönliche 100 000-Marke hat er geknackt. "Wir wollen in den kommenden Jahren noch profi tabler werden. Bis 2016 wird der Umsatz verdoppelt." Gute Nachrichten auch für die Region, denn so sollen 2012 etwa 20 neue Jobs bei Meeth entstehen.

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