Andreas Ludwig wirkt normalerweise wie ein gemütlicher Typ. Doch ein Blick auf den Bildschirm zeigt: Jetzt ist er wütend. „Diese Aktion vom Samstag, das geht überhaupt nicht! Das ist Nötigung. Das muss strafrechtlich verfolgt werden“, schimpft der Trierer Baudezernent in Richtung eines jungen Klimaaktivisten, der am Mittwochabend ebenfalls am Online-Klimaforum der Industrie- und Handelskammer teilnimmt und der Ludwig soeben mit kritischen Fragen zu Triers Klimazielen gelöchert hatte. Mit „dieser Aktion“ meint Ludwig eine Straßenblockade, die am Moselufer den Verkehr lahmlegte, um auf die Klimakrise und die Dringlichkeit einer Verkehrswende hinzuweisen. Hinter dem Protest standen rund 20 Mitglieder der Gruppe „Besch bleibt“, die den Wald zwischen Zewen und Igel besetzt, um den Bau des Mosel­aufstiegs zu verhindern. Auch das passt Ludwig gar nicht. „Das lassen wir uns nicht gefallen“, sagt der Dezernent. Die Stadt habe die Forstbehörde aufgefordert, etwas zu unternehmen.