Frost stoppt Virus

Die Blauzungen-Krankheit hat vermutlich einen Millionen-Schaden in den Viehbeständen des Landes angerichtet.

Trier. (wie) Endlich ist es kalt. Was Autofahrer in Eifel und im Hunsrück so manchen Morgen vielleicht zur Verzweifelung bringt, ist für die Viehzüchter in der Region eine wirklich gute Nachricht. Der Blauzungen-Virus mag keine Minus-Grade. Bei den derzeit frostigen Temperaturen breitet sich die für Menschen ungefährliche Tierseuche nicht mehr aus. Vier Neuinfektionen werden derzeit laut Roland Labohm, Geschäftsführer der Tierseuchenkasse Rheinland-Pfalz, pro Tag gemeldet. Vor ein paar Wochen waren es noch fast zehn Mal so viele. Vor allem Schafherden waren von dem aggressiven Virus betroffen. Muttertiere und Lämmer starben oft qualvoll. Über 2000 Rinder- und Schafbestände im Land sind von der Blauzungenkrankheit befallen. Daher stand die Regulierung der Ausfälle der Viehhalter auch im Mittelpunkt der Vertreterversammlung der Tierseuchenkasse in Bad Kreuznach. 400 Anträge von Ziegen- und Schafhaltern auf Beihilfe und Entschädigung für verendete Tiere wurden von der Kasse bislang bearbeitet. Etwa 162 500 Euro wurden nach Angaben von Labohm bislang ausgezahlt. Das sei aber nur die Spitze des Eisbergs. Labohm rechnet mit rund 500 000 Euro an Hilfen für Schafzüchter und gut einer Million Euro für die Rinderhalter im Land. Rund 1000 Euro werden für eine verendete Kuh gezahlt, zwischen 60 und 200 Euro sind es für ein Schaf. Vermutlich bis zu 1500 Anträge auf Beihilfe und Entschädigung werden in den nächsten Wochen von der Tierseuchenkasse bearbeitet werden. Da die Anträge zunächst bei den Kreisverwaltungen gestellt werden müssten und über das Landesuntersuchungsamt in Koblenz an die Kasse weitergeleitet werden, dauere es, bis alle bearbeitet seien, sagt Labohm.

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