Frust über Wettbewerbsverzerrung bleibt

Fisch. · Landwirte aus der Region schauen mit einiger Skepsis über die Grenzen. In Luxemburg, Belgien und Frankreich zahlen Bauern für ihre Traktoren und Mähdrescher deutlich weniger an Sprit- und Betriebskosten. Heinz-Peter Rauen aus Fisch (Kreis Trier-Saarburg) hat für den TV seine Rechnung offengelegt.

Der Landwirt aus dem Kreis Trier-Saarburg hat 55 Milchkühe und bewirtschaftet 160 Hektar landwirtschaftliche Fläche, baut dort Weizen und Raps an. Um einen Hektar mit Weizen zu bestellen, rechnet man in der Branche mit einem Kraftstoffverbrauch von rund 100 Litern Diesel. Allein durch die unterschiedliche Agrardieselbesteuerung in Europa hat der Landwirt aus der Region einen Wettbewerbsnachteil von 25 Euro pro Hektar gegenüber seinem Kollegen jenseits der nahen Grenze. Bei insgesamt rund 16 000 bis 18 000 Litern Diesel Jahresbedarf muss der deutsche Bauer etwa 4000 Euro mehr für den Kraftstoff einsetzen als sein luxemburgischer Nachbar. Rauen bezieht seinen Kraftstoff zu den üblichen, deutschen Preisen (derzeit knapp 1,50 Euro je Liter). In Luxemburg kostet der Liter Diesel derzeit 1,18 Euro. Rechnet man diese Differenz noch dazu, wären das wiederum mehr als 5000 Euro im Jahr.
"Inzwischen kommen immer mehr Luxemburger Bauern über die Grenze, pachten oder kaufen hier bei uns in Deutschland Flächen und bewirtschaften sie mit billigem Diesel", ärgert sich der Landwirt.
Zudem bekämen die Kollegen aus dem Großherzogtum auch noch Zuschüsse für Traktoren und Maschinen.
"Da wirkt es doch schon komisch, dass die EU den Deutschen erlauben muss, dass sie die höchsten Agrardieselsteuern kassieren können."

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