Für 1,50 Euro

TRIER. Rund 200 Mautflüchtlinge fahren jeden Tag über die B 49 zwischen Wasserbilligerbrück und Trier – und fast ebenso viele über die B 52 zwischen der Ehranger Brücke und Hermeskeil. Das geht aus den Messwerten hervor, die das Bundesverkehrsministerium Anfang Februar nach einer Anfrage des Abgeordneten Bernhard Kaster (CDU) herausgegeben hat.

Sie wollen Geld sparen oder die Zeit, sich im Mautsystem einzubuchen: Seit Lastwagen auf der Autobahn Gebühren zahlen müssen, hat sich der Schwerverkehr auf einigen Straßen in der Region mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 457 Lastwagen täglich erfasste die Dauerzählstation an der B 52 bei Farschweiler im dritten Quartal vergangenen Jahres - fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Da die Strecke, die vom Moseltal aus in Richtung Hermeskeil führt, nicht direkt durch Ortschaften führt, ist die Lage aber nicht so problematisch wie an der B 49, die durch Wasserbilligerbrück, Igel und Trier-Zewen führt. Hier wurden 681 LKW pro Tag gezählt, 274 mehr als im Vorjahr. Darunter sind nach Schätzung des Bundesverkehrsministeriums rund 200 Mautflüchtlinge. Dabei kostet die Maut zwischen der luxemburgischen Grenze und der B 51 noch nicht einmal 1,50 Euro. Viele Fahrer scheuen laut Kaster aber, sich für das relativ kurze Stück eigens in das Mautsystem einzubuchen - vor allem, wenn sie kein automatisches Erfassungsgerät im Wagen haben. Kasters Lösungsvorschlag für das Problem ist die Einführung der Mautpflicht für die B 51. Dann, so die Überlegung des Politikers, gebe es keinen Anreiz mehr, sich nicht bereits an der Grenze in das Mautsystem einzubuchen. Gleichzeitig erhofft er sich dadurch eine Entlastung für die B 51. Dort gibt es zwar nach den Zahlen des Bundesverkehrsministeriums keinen Anstieg, die Auslastung der Straße ist aber laut Kaster ohnehin "schon am oberen Limit". Bei Mautpflicht auf der Strecke gäbe es einen "gewissen Lenkungseffekt" auf die A 60. Abgestimmt hat Kaster seinen Vorschlag mit der Trierer CDU, die einer Maut auf der B 51 bislang eher skeptisch gegenüberstand, weil sie zusätzlichen Verkehr auf der ohnehin schon stark belasteten Ehranger Moselbrücke fürchtete. "Wir unterstützen die Position von Herrn Kaster", sagt Bertrand Adams, Vorsitzender der Trierer Stadtratsfraktion. Man wisse aber, dass die zusätzliche Belastung für die Brücke eine zweischneidige Sache sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort