Gemeinsam stärker werden

TRIER. Die Globalisierung macht's möglich: Für den Transport von Waren und Dienstleistungen gibt es keine Grenzen mehr. Logistiker aus der Region Trier und Luxemburg stehen vor neuen Herausforderungen. Sie haben sich deshalb zusammengeschlossen und das Europäische Zentrum für Wirtschaftsverkehre, Ausbildung und Logistik (WAL) gegründet.

Wer seine Waren von A nach B transportieren will, schafft sich entweder einen Laster an und fährt seine Produkte selbst zum Kunden, oder er engagiert Logistiker und Spediteure, die diese Arbeit für ihn übernehmen. In Krisenzeiten, wo Unternehmen immer mehr auf ihre Kosten schauen, bekommen letztere Aufschwung. Denn sie arbeiten häufig effizienter, weil sie Transporte bündeln und Wege sparen. Logistiker, Spediteure und Verlader der Region Trier und aus Luxemburg sehen hierin ihre Chance. Zwölf von ihnen haben sich deshalb zusammengeschlossen und das Europäische Zentrum für Wirtschaftsverkehre, Ausbildung und Logistik (WAL) gegründet.Bindeglied zwischen Produzenten und Logistikern

"Wir wollen damit das Bindeglied zwischen den kleinen und mittleren Unternehmern und den Logistikern sein", sagt WAL-Vorsitzender Christoph Rass und Chef der Luxemburger Firma Speralux. Der Druck auf die Wirtschaft werde zunehmend größer, so dass sich jedes verladende Unternehmen die Frage nach optimalen Transportprozessen stellen müsse. So soll das WAL künftig Entwicklungstrends frühzeitig erkennen und den Bedarf der regionalen Unternehmen an Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich aufnehmen. Ein gemeinsames grenzüberschreitendes Logistik-Profil soll die Unternehmen schärfen. Ein erster Arbeitsschwerpunkt des WAL soll die berufliche Aus- und Weiterbildung der Logistiker in den kleinen und mittleren Unternehmen der Region sein. Dazu wurde die Idee der "Akademie für Wirtschaftsverkehr und Logistik" entwickelt. "Wichtig ist, dass diese Akademie von der Wirtschaft getragen wird und ihre Arbeit nach den Marktbedingungen ausrichtet", sagt Johannes Weinand, Geschäftsführer des neuen Zentrums. Das heiße in erster Linie Weiterbildung für den Gabelstaplerfahrer und das untere bis mittlere Management. "Wenn wir in der Region und der Logistik mehr Bedeutung haben wollen, müssen wir den Menschen hier Bildung anbieten. Und wir müssen unserer Aufgabe gerecht werden und Unternehmen anziehen. Denn wir wollen, dass die Leute aus der Region für die Region da sind", fügt Günter Thiel, stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Thiel Logistik, hinzu. Er hat für diesen Zweck bereits Fakten geschaffen: Ab dem Wintersemester 2003/2004 soll es an der Universität Trier eine C4-Professur für Healthcare Management und Logistik mit Schwerpunkt Medizincontrolling geben - die erste ihrer Art in Deutschland. Dafür stiftet Thiel über fünf Jahre einen siebenstelligen Betrag. Das neue IHC-Institut soll einen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang anbieten. Berufen wurde Andreas Goldschmidt von der Universität Bonn. "Wir wollen damit einem Beitrag leisten zur Verbesserung der Personalentwicklung und der Qualifikation von Führungskräften bei den Trägern des Gesundheitswesens", sagt Günter Thiel.

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