Gestählt in die Zukunft

TRIER. Moderne Technik und neue Maschinen sollen das Trierer Stahlwerk (TSW) für den Zukunftsmarkt fit machen. 40 Millionen Euro will das Unternehmen investieren.

In den kommenden drei bis vier Wochen wird es im Trierer Stahlwerk weniger laut und hektisch zugehen - die Produktion wird zurückgefahren. "Weihnachtsstillstand" nennt Geschäftsführer Ulrich Rass diese Phase, in der traditionell Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten im Vordergrund stehen, und die Mitarbeiter ihren Resturlaub nehmen oder Überstunden "abfeiern". Diesmal habe man diese Zeit vorgezogen, weil die Produktion wegen der hohen Schrott- und Strompreise sehr teuer sei, berichtet der Firmenchef.Die Weihnachtszeit 2005 kann man getrost als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen, denn in den nächsten Monaten soll das TSW für den Zukunftsmarkt gestählt werden. 40 Millionen Euro will die Geschäftsführung in Stahl- und Walzwerk sowie in Wasser- und Filtertechnik stecken.

"Deutliches Signal für die Zukunft"

Bereits Mitte Januar werden nach Auskunft von Ulrich Rass neue Motoren für die Walzstraße angeliefert. Ein Teil des Walzwerks soll erneuert werden, um höheren Ansprüchen an die Qualität der Drähte gerecht zu werden. Auch im Stahlwerk soll "das Modernste, was es gibt" zum Einsatz kommen. Unter anderem soll eine neue Technologie die Zuführung des Schrotts in den Ofen steuern. Bisher gelangen etwa alle 20 Minuten Stäube aus der Produktionshalle in die Luft, wenn der Ofen zum Befüllen geöffnet wird. Wegen Luft- und Schadstoffbelastungen im Moseltal war das Trierer Stahlwerk massiv in die öffentliche Kritik geraten. Der erheblichen Staubentwicklung, die auch den Geschäftsführern Christoph und Ulrich Rass "nicht gefallen hat", soll nun mit einer Entstaubungsanlage der neuesten Generation entgegengewirkt werden. Sie soll rund sieben Millionen Euro kosten und es ermöglichen, die doppelte Stahlkapazität zu fahren.

Die TSW-Geschäftsführer sehen ihr Unternehmen auf einem guten Weg. "Diese Investitionen sichern den Standort und setzen ein deutliches Signal für die Zukunft. Unsere Mitarbeiter konnten noch nie so beruhigt ihren Weihnachtsurlaub antreten", meint Ulrich Rass. Betriebsbedingte Kündigungen soll die höhere Technisierung nicht nach sich ziehen. Alle 260 Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz behalten.

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