Mandern. (alo) Vor dem Werkstor der Firma Thyssen-Krupp Bilstein Suspensions GmbH in Mandern regnete es - und trotzdem waren gestern rund 50 Beschäftigte gekommen, um bei der Protestaktion der IG Metall mitzumachen. Sie fordern einen Kurswechsel der Bundesregierung.

Die Rente mit 67 ist ein Kernthema der Aktion. "Das ist im Grunde ein Rentenkürzungsprogramm", sagt Roland Wölfl, erster Bevollmächtigter der IG Metall Trier. Für Menschen Mitte 60 gebe es keine Arbeitsplätze, denn nach Jahrzehnten der Schichtarbeit in der Metallindustrie seien die Menschen dazu körperlich gar nicht in der Lage. Auch die Gesundheitsreform wird kritisiert. "Die Regierung hat durch die Hintertür die Kopfpauschale eingeführt", sagt Wölfl. Ein weiteres Problem seien "prekär Beschäftigte", also zum Beispiel Leiharbeiter und Beschäftigte mit befristeten Arbeitsplätzen. Deren Einkommen reiche nicht zum Leben aus. Und: "Den Sozialversicherungssystemen fehlen durch diese Jobs 50 bis 60 Milliarden Euro pro Jahr." Christian Schmitz, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Region Trier, ist überzeugt: "Es wird versucht, die Rente und die Krankenversicherung kaputtzumachen, damit die Menschen ihr Geld in die Privatwirtschaft stecken."

Bereits vergangenen Donnerstag hatte die IG Metall bei der Firma GKN Driveline in Trier die Aktion gestartet, heute wird sie bei Volvo in Konz und am 9. November um 13.30 Uhr bei Ideal Standard Produktions in Wittlich protestieren. Noch bis Mitte November werden außerdem der DGB, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der Region Protestaktionen veranstalten.