Goldene Meister als Erfolgsfaktoren des Dualen Ausbildungssystems

Trier · Stelldichein von Politik, Wirtschaft und Handwerk: Zum Jahresempfang der Kreishandwerker schaft Trier-Saarburg im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier stand nicht nur der Kampf um qualifizierte Auszubildende im Mittelpunkt, sondern auch die Ehrung verdienter Handwerksmeister.

 Die Jubilare der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg. Foto: privat

Die Jubilare der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg. Foto: privat

Trier. Eine Hauptursache dafür, warum zahlreiche handwerkliche Lehrstellen auch in diesem Jahr unbesetzt bleiben, sieht Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt einerseits im demografischen Wandel begründet: "Aber auch große Teile der Bildungspolitik, die nach wie vor akademische Ausbildungsgänge gegenüber den Berufen des Dualen Systems bevorzugen, tragen zu dieser Schieflage bei", moniert der Kreishandwerksmeister.
Eine Aussage, der sich Gastredner Martin Brandl, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, nahtlos anschließt. Die wichtigste wirtschaftspolitische Aufgabe der nächsten zehn bis 20 Jahre sieht er darin, dem sich immer weiter zuspitzenden Fachkräftemangel in allen Branchen vorzubeugen. Vor allem im Handwerk. "Wenn sich der Fachkräftemangel im Tempo der vergangenen Jahre weiterentwickelt, führt das zu einer Gefährdung unserer gesamten Wirtschaft und unser aller Wohlstand weit über Rheinland-Pfalz hinaus", prognostiziert Brandl.
Die Chancen für karrierebewusste Jugendliche, die sich zunächst für eine handwerkliche Ausbildung entscheiden, verdeutlichte auch der Vortrag "Berufsbildung 2020: Herausforderungen und Perspektiven" von Irmgard Frank.
Die Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn berichtet über die Erfolgsfaktoren des Dualen Systems und stellt die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten für den Handwerksnachwuchs ausführlich dar: vom Meister bis zum Bachelor.
Ihr ehrenamtliches Engagement im Dienste des Handwerks, aber auch als langjährig berufstätige Meister ihres Faches, haben folgende Geehrten unter Beweis gestellt: Die goldene Ehrennadel der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg haben erhalten: Steinmetz- und Steinbildhauermeister Werner Bettendorf, Schornsteinfegermeister Gerd-Dieter Gesink, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Meister Günther Lemmer und Friseurmeister Klaus Nellinger.
Den goldenen Meisterbrief zum 50-jährigen Meistertitel erhielten: Kraftfahrzeugmechanikermeister Bernhard Bauer, die Schreinermeister Ernst Benz und Helmut Esslinger, die Radio- und Fernsehtechnikermeister Manfred Gerard und Manfred Müller, Stukkateurmeister Josef Hill, Zentralheizungs- und Lüftungsmeister Egon Kind, Maler- und Lackierermeister Alfred Rach, Maurermeister Engelbert Theis, Friseurmeister Klaus Thonet und Konditormeister Walter Raab. red

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