Goldener Herbst am regionalen Arbeitsmarkt

Trier · Die Agentur für Arbeit in Trier kann die Arbeitslosenzahlen bis ins Jahr 1983 zurückverfolgen. Doch so wenige Jobsuchende wie im September dieses Jahres gab es noch nie: 9297 Menschen suchen ein Anstellung, das ist eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent in der Region.

Trier. Agentur-Chef Wolfram Leibe ist angesichts der Septemberzahlen ganz glücklich: "Niemand hätte am Anfang des Jahres mit dieser Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gerechnet. Wir waren zwar optimistisch, aber eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent zu prognostizieren hätte ich nicht gewagt", sagte er dem Trierischen Volksfreund.
Von der derzeitigen Entwicklung profitieren nahezu alle Gruppen der Arbeitssuchenden. Sowohl Menschen, die nur kurz arbeitslos sind und Arbeitslosengeld beziehen, als auch Hartz-IV-Beziehern, die als Langzeitarbeitslose lange auf eine Chance warten, bietet der derzeitige Arbeitsmarkt Möglichkeiten. 4331 Arbeitslosengeldbezieher zählt die Agentur, das sind etwa 700 Personen weniger als vor einem Jahr. Und auch die Anzahl der Arbeitslosen in Betreuung der Jobcenter (Arbeitslosengeld II) ist im Vergleich zum vergangenen September um 267 Personen auf 4956 Männer und Frauen gesunken. Leibe führt diesen Erfolg auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Arbeitsagentur zurück: "Es spielt keine Rolle, welche Institution den Bewerber betreut. Entscheidend sind Qualifikation, Motivation und das persönliche Auftreten der Menschen. In der aktuellen Situation haben auch Langzeitarbeitslose wieder bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt." Ebenso ist die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50+ um 117 Personen auf 2906 gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt in dieser Altersgruppe mit 3,9 Prozent leicht über dem Durchschnitt aller Arbeitslosen.
Weitere Profiteure sind eindeutig die Jugendlichen: Die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren ist um 165 Personen auf 1259 gesunken. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt mit 3,4 Prozent wieder unterhalb der allgemeinen Quote.
Zudem sind nach Einschätzung der Arbeitsmarktexperten die Aussichten trotz der Finanzkrise weiter gut. September und Oktober sind in der Region die Monate mit den geringsten Arbeitslosenzahlen. In aller Regel steigt die Arbeitslosigkeit von November bis Februar dann saisonbedingt wieder an. Die aktuellen Rückmeldungen aus der Wirtschaft lassen die Agentur für Arbeit davon ausgehen, dass die gute Gesamtentwicklung nicht abbrechen wird.

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