"Goldrichtige Idee"

TRIER. Der Gewinn eines Ideenwettbewerbs war vor acht Jahren die Geburtsstunde des Kompetenzzentrums für nachhaltiges Renovieren und Sanieren. Die Idee erweise sich heute bei den hohen Energiepreisen als goldrichtig, betonte Handwerkskammer-Präsident Rudi Müller anlässlich eines Besuchs von Umweltministerin Margit Conrad.

"Vor dem Hintergrund steigender Nachfrage nach Rohstoffen und Energie sind Energieeffizienz und sparsamer Ressourcenverbrauch ein Topthema für Wirtschaft und Umwelt", sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad bei einem Besuch des Kompetenzzentrums für nachhaltiges Renovieren und Sanieren (Komzet) der Handwerkskammer (HWK) Trier. Neue Angebote bei Gebäudediagnostik

In den dreieinhalb Jahren, in denen das von Bund und Land geförderte Projekt läuft, wurden nach Auskunft der Leiterin Angela Himsel mehr als 160 000 Besucher bei Veranstaltungen informiert, gab es rund 40 000 Weiterbildungsstunden und 1200 Beratungen für private Bauherren. Auch Handwerker und Architekten wurden weitergebildet. Ziel sei es, Renovierungs- und Sanierungsarbeiten nachhaltig vorzunehmen, sagte der Leiter des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums der HWK Trier, Theo Bohr. Im Jahr 2004 seien in Deutschland Bauschäden in Höhe von 40 Milliarden Euro zu verzeichnen gewesen. Neben fehlerhafter Bauausführung seien Planungsfehler und ungeeignete Baustoffe sowie mangelnde Bauleitung und -überwachung die häufigsten Schadensfelder gewesen. Deshalb will das Zentrum auch sein Angebot auf dem Gebiet der Gebäudediagnostik ausbauen. Mit Hilfe von Thementagen zu Bereichen wie Energiesparen und Schimmelvermeidung will Komzet Handwerkern und Verbrauchern eine Plattform zur optimalen Umsetzung ihrer Renovierungsvorhaben bieten. Ziele sind eine Rundumbetreuung mit Hilfe eines qualifizierten Beratungsnetzwerks und die Vermittlung von ausgewählten Fachfirmen mit Öko-Kompetenz, Meisterprüfung und entsprechenden Reverenzobjekten. Mitte 2006 sollen die Tipps für richtiges Bauen, Sanieren und Renovieren in einem Handbuch für den Verbraucher zusammengestellt werden. Das Trierer Handwerk soll in Mustergebäuden seine Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiet darstellen können. 25 Firmen haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Ein weiteres Zukunftsprojekt betrifft die "Förderung der intelligenten Nutzung von Sonne-Wärme-Kopplung zur Wärmeversorgung in Privatgebäuden". Nach Mitteilung von Handwerkskammer-Präsident Müller erwirtschaftet die deutsche Bauwirtschaft schon fast 60 Prozent ihres Umsatzes durch die Sanierung des Altbaubestandes. Und die Tendenz sei weiter steigend. Rund 25 Millionen Wohnungen seien älter als 30 Jahre. Müller: "Da schlummert ein ungeheures Potenzial für unsere Wirtschaft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort