Gute Chancen für Schulabgänger: Mehr Stellen als Bewerber

Trier · Der Ausbildungsmarkt in der Region gilt als vorbildlich für ganz Rheinland-Pfalz. Jugendliche haben hier bessere Chancen, weil die Zahl der Lehrstellen die der Bewerber übertrifft. Knapp 220 Ausbildungsstellen in der Region sind noch frei – bei insgesamt 850 Lehrstellen im ganzen Land.

 Ausbildung bei Volvo Baumaschinen in Konz: Fachausbilder Harald Kopp (links) leitet die beiden Azubis Sven Kloß (vorne) und Tobias Peters an. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Ausbildung bei Volvo Baumaschinen in Konz: Fachausbilder Harald Kopp (links) leitet die beiden Azubis Sven Kloß (vorne) und Tobias Peters an. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

(hw) Unternehmer und die Agentur für Arbeit schließen das Ausbildungsjahr 2009/2010 mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab. Einerseits gehören die Zeiten, zu denen sich Jugendliche um eine Lehrstelle streiten mussten, der Vergangenheit an.

Andererseits suchen manche Betriebe händeringend geeigneten Nachwuchs. „Was wir hier in der Region Trier seit Jahren erfahren, wird uns ab 2011 in ganz Rheinland-Pfalz beschäftigen“, sagt Heidrun Schulz, Vorsitzende der Regional-Direktion Rheinland-Pfalz-Saarland. Landesweit meldete die Wirtschaft 24.200 Lehrstellen. Dem standen 27.000 Bewerber gegenüber.

In der Region ist der Ausbildungsmarkt schon seit drei Jahren zugunsten der Stellensucher gekippt. 3200 Bewerber hatten die Wahl zwischen 3450 Lehrstellen. Und dies könnte zum Problem für Betriebe werden. „Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Region wird hoch bleiben, die Zahl der Jugendlichen, die für eine Ausbildung infrage kommen, wird sinken“, warnt Wolfram Leibe, Chef der Agentur für Arbeit Trier.

Dies liege an den zurückgehenden Kinderzahlen und am geänderten Bildungsverhalten. „Inzwischen sind Auszubildende im Durchschnitt 19,2 Jahre alt, wenn sie eine Lehre beginnen“, sagt Leibe. Heidrun Schulz sieht Probleme für die sechs Prozent einer Jahrgangsstufe, die ohne Ausbildung Jobs beginnen: Unqualifizierte hätten langfristig Nachteile, sagt Schulz beim Termin im Werk des Baumaschinen-Herstellers Volvo in Konz. Personalleiter sagt: „Wir investieren viel in die Ausbildung.“

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