Gute Lage = hohe Steuern

Die konjunkturelle Lage in der Region Trier ist gut. Dies belegen die Zahlen des Finanzamtes Trier. Die Steuereinnahmen stiegen 2007 auf 1,3 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 1,1 Milliarden Euro.

 Rund 11 000 CDs hat das Finanzamt Trier an Betriebe in der Region verteilt. Mit der Elster-Software kann die Steuererklärung am PC erledigt werden. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Rund 11 000 CDs hat das Finanzamt Trier an Betriebe in der Region verteilt. Mit der Elster-Software kann die Steuererklärung am PC erledigt werden. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Zum dritten Mal legt das Finanzamt Trier einen Jahresbericht vor, und auch diesmal kann die Verwaltung mit Rekordeinnahmen glänzen. "Wir haben bei den Einnahmen eine Steigerung um 14 Prozent und liegen damit besser als das Land mit einem Plus von zehn Prozent", zieht der Vorsteher des Finanzamtes Trier, Jürgen Kentenich, Bilanz. Die stärkste Steigerung gab es bei der Umsatzsteuer. 2007 nahm das Finanzamt hier rund 815 Millionen Euro ein. Etwa 419 Millionen gehen hier auf belgische Unternehmen zurück (siehe Hintergrund). Laut Kentenich habe hier die Erhöhung der Mehrwertsteuer sich kaum bemerkbar gemacht: "Es gab allenfalls eine kleine Delle aber auf keinen Fall einen Einbruch." Indizien für die robuste Lage der heimischen Wirtschaft sind für den Steuerexperten die Entwicklungen bei der Lohnsteuer und in der Einkommenssteuer. Bei der Lohnsteuer gab es ein deutliches Plus auf rund 283 Millionen Euro (Vorjahr: 269 Millionen Euro), bei der Einkommenssteuer gab es einen Anstieg von 67 auf 69 Millionen Euro. "Hier zeigt sich eben, dass unsere Wirtschaft recht stark ist", erklärt Kentenich. Die tragenden Säulen seien das Handwerk und der Mittelstand. Positiv schlage sich aber sicher auch die Nähe zu Luxemburg nieder. Mit Blick auf das abgelaufenen Jahr stellte der Finanzamts-Chef die spektakulären Fahndungserfolge heraus, etwa die "Döner-Fälle", bei denen Imbissbetriebe Fleisch am Fiskus vorbei verkauften. Allein hier waren Nachzahlungen von 500 000 Euro fällig. Noch nicht bezifferbar sind die Steuernachforderungen an Schrotthändler und Tourismusbetriebe an der Mosel. Neben dem "Rotlicht-Millieu" seien das auch die Bereiche, auf die die Steuerprüfer im kommenden Jahr ein Auge hätten. Zudem kündigt Jürgen Kentenich an, dass der Service-Bereich ausgebaut wird. "Unsere Besucher werden dann noch schneller bedient." Im vergangenen Jahr hatte das Service-Center rund 35 000 Bürgerkontakte. Finanzamt Trier Das Finanzamt Trier ist in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg für 240 000 Einwohner zuständig und trägt bei der Grunderwerbsteuer, Bußgeld- und Strafsachenstelle für die Gesamtregion Verantwortung, bei der Großbetriebsprüfung haben die Trierer zudem noch die Verantwortlichkeit über Idar-Oberstein. Landesweit sind die Trierer Beamten verantwortlich für die Wohnungsbauprämie. Zudem werden beim Finanzamt Trier alle belgischen Unternehmen veranschlagt, die in Deutschland Umsätze ausführen. Das Amt beschäftigt 396 Mitarbeiter. Die Behörde hat 2007 rund 130 000 Bescheide bearbeitet.

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