Hafen-Ausbau: Fit für die Zukunft

Trier · Am Trierer Hafen wird die nächste Ausbaustufe vorbereitet: Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen der Logistik-Drehscheibe im kommenden Jahr soll die Kaimauer verlängert und ausgebaut werden: ein Investment von 4,5 Millionen Euro.

Trier. Straße, Schiene und Fluss finden im Trierer Hafen zusammen. Damit Wirtschaftsgüter aus und in die Region kostengünstig, umweltfreundlich und reibungslos geliefert werden können, wird der Trierer Hafen nun in den nächsten zwölf Monaten erheblich erweitert. Das Westkai wird ausgebaut. Etwa 4,5 Millionen Euro nimmt dafür die Hafengesellschaft in die Hand.
"Wir schaffen damit die Voraussetzungen, damit eine expandierende Wirtschaft ihre Logistikaufgaben bewältigen und der Hafen Trier auch zukünftig am weiter ansteigenden Transportbedarf profitieren kann", sagt Jürgen Häfner beim offiziellen Spatenstich. Der Staatssekretär ist seit gut 100 Tagen Aufsichtsratsvorsitzender der Trie rer Hafengesellschaft mbH. Gemeinsame Träger sind das Land (62,9 Prozent), die Stadt Trier (23 Prozent) sowie der Landkreis Trier-Saarburg.
Die Entscheidung zum Ausbau des Westkais im Trierer Hafen habe sich aus den gestiegenen Nutzungsanforderungen der im Hafen ansässigen Unternehmen, insbesondere der Trierer Container Terminal GmbH, Kran Steilarbeiten, Firma Maschinenbau Comes und der Recycling Steil GmbH ergeben. Der Ausbau des Westkais Trier umfasst eine rund 160 Meter lange Spundwand sowie eine rund 22 000 Quadratmeter große befestigte Umschlagsfläche, die insbesondere auch für den Umschlag von Schwerlastgütern geeignet ist. Für den Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz ist dies ein wichtiges Argument. "Die Unternehmen haben uns die Entscheidung leicht gemacht, weil sie uns Güterumschlagsmengen garantiert haben", erklärt Schartz. Dies mache es erst möglich, den Ausbau sinnvoll zu finanzieren. Auch der Trierer Wirtschaftsdezernent Thomas Egger sieht im Hafen weitaus mehr als nur einen Umschlagplatz. "Der Hafen ist die Logistik-Drehscheibe in der Region und von besonderer Bedeutung für die Trierer Wirtschaft." Nach etwa zwölf Monaten Bauzeit werde das Westkai voraussichtlich im Sommer 2012 für den Güterumschlag, insbesondere auch für Windenergieanlagen, zur Verfügung stehen, so Häfner.
Angesichts der prognostizierten Steigerungen der Güterverkehrsmengen auf der Mosel werde sich das Land beim Bundesverkehrsministerium daher auch weiter für die zügige Ausstattung aller zehn deutschen Moselschleusen mit einer zweiten Schleusenkammer einsetzen, versprach der Staatssekretär. Der Trierer Hafen wurde 1962 durch die gemeinsame Hafengesellschaft auf den Weg gebracht. Seitdem hat sich das Umschlagsvolumen ständig erhöht. 2010 wurden etwa 1,265 Millionen Tonnen per Schiff und weitere 485 000 Tonnen per Bahn verladen. Massengut (Stahl, Kunststoff, Baustoffe, Altpapier), Container, Heizöl oder Diesel sowie Schrott. Dabei läuft die Containerabfertigung über das Trierer Container Terminal (TCT), das Schnittstelle für Übersee-Container ist, so zum Beispiel nach Mittel- und Südamerika, Westafrika, Arabien, Indien, Indonesien und China. 420 Meter Kailänge, zwei Kräne mit einer Kapazität bis zu 50 Tonnen und über 25 000 Quadratmeter Lagerfläche sorgen für zügigen Güterumschlag. Der Ausbau um die Kaimauer und den Umschlagplatz ist die höchste Neuinvestition in der Geschichte des Hafens. hw

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