Handel will wieder mehr deutsche Weine im Supermarkt verkaufen

Trier · Weingüter und Weinkellereien in der Region Trier blicken zuversichtlich in die Zukunft. Das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier im Bereich der Weinwirtschaft.

Trier. "Die Voraussetzungen sind gegeben, dass die in den Vorjahren aufgrund kleiner Ernten verloren gegangenen Marktanteile zurückzugewinnen sind", bewertet Albrecht Ehses, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, die Situation. Aufgrund der Angebotsverknappung seien deutsche Weine vor allem im Lebensmittelhandel im In- und Ausland teilweise durch Weine ausländischer Erzeuger ersetzt worden. Die Regalplätze wieder zurückzuerobern, dies sei vor allem in preisaggressiven Märkten wie Großbritannien, Niederlande oder Russland herausfordernd, und auch im Inland müsse Überzeugungsarbeit geleistet werden, um Riesling, Dornfelder und Co. wieder umfangreicher im Handel zu platzieren. Die Weingüter sind nach eigener Aussage von Absatzschwankungen weniger betroffen, denn sie hätten ihren Flaschenweinverkauf im Fachhandel halten und in der Gastronomie und an Endverbraucher sogar steigern können.
Lediglich der Export schwächelte bei dieser Vermarktergruppe im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der knappen Angebotsmengen bei gleichzeitig gestiegenen Preisen. Über alle Vermarktergruppen hinweg sind die Durchschnittspreise von 3,14 auf 3,30 Euro pro Liter geklettert. Dabei haben die Qualitätsweine der Mosel im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf unter 30 Millionen Liter im Exportvolumen verloren. Dieser Rückgang wurde teilweise von rheinhessischen Weinen ausgeglichen, die im Export um acht Prozent auf 44 Millionen Liter zulegten, bei einem Durchschnittspreis von zwei Euro pro Liter. Schwer einschätzbar bleibt nach Meinung der IHK Trier die Nachfrage- und Preisentwicklung am Fassweinmarkt. Da zur Ernte 2011 die Lagerbestände sehr niedrig waren, wurde frühzeitig bei den Winzern eingekauft. "Das Herbstgeschäft ist im vergangenen Jahr gut gelaufen. Es sind viele Trauben und Moste übernommen worden, so dass der Bedarf bei den Kellereien zunächst gedeckt ist", so Ehses. Eine neue Dynamik dürfte sich aber entwickeln, sobald die Bestände in den Lagern des Handels aufgebraucht sind und der Verkauf im Frühjahr an Fahrt gewinnt. red

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