Handwerk sucht Nachwuchs

Trier . (red) Nach dem leichten Aufwärtstrend der beiden letzten Jahre meldet das Handwerk der Region wieder rückläufige Lehrlingszahlen. Mit 1529 neu abgeschlossenen Verträgen wurde das Vorjahresergebnis um 4,4 Prozent verfehlt.

Die schlechte Konjunktur und der Verlust von Arbeitsplätzen im Handwerk schlägt sich in der Lehrstellenbilanz nieder. Für die Handwerkskammer Trier ist es deshalb erfreulich, dass sich die Zahl der Ausbildungsbetriebe im Handwerk mit über 1800 stabilisiert habe. Damit weise der Kammerbezirk im landes- und bundesweiten Vergleich weiterhin eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote auf, so die HWK. Dies liegt nach Einschätzung der Kammer am Einsatz von zwei Ausbildungsakquisiteuren bei der HWK, die im vergangenen Jahr über 1100 Betriebe besucht hätten und dabei über 300 zusätzliche Lehrstellen akquirieren konnten. 112 Betriebe haben sich 2005 erstmalig an der Ausbildung beteiligt. Überraschenderweise gab es - nach dem Rückgang im Vorjahr - vor allem in den Bau- und Nahrungsberufen wieder ein deutliches Plus bei den Lehrlingszahlen. Umgekehrt verlief dagegen die Entwicklung bei den Schreinern, während die ausbildungsstarken Metall- und Elektrohandwerke ihr Ausbildungsniveau vom Vorjahr halten konnten. Darüber hinaus haben die Handwerksbetriebe der Region auch wieder zahlreiche Einstiegsqualifizierungen (EQJ) angeboten, die sich bereits im Vorjahr als gute Brücke in eine Lehrstelle für Jugendliche mit individuellen Einstellungshandicaps erwiesen haben. Seit Oktober mündeten im Rahmen der Nachvermittlungs-Initiative der Kammer rund 40 Bewerber in ein solches Langzeitpraktikum. Insgesamt registrierte die HWK Trier zum Jahresende 4350 Lehrverhältnisse. Das sind exakt zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Hier schlägt sich vor allem die weiterhin zunehmende Zahl vorzeitiger Vertragsauflösungen nieder, die innerhalb von zwei Jahren um rund ein Viertel anstieg. Jeder sechste Vertrag wird in der Probezeit gelöst, wobei es hier - trotz der gesetzlichen Verlängerung der Probezeit auf vier Monate - keine nennenswerte Veränderung der Abbruchquote gab. Die HWK Trier möchte daher gemeinsam mit ihren Betrieben vor allem die Zusammenarbeit mit den allgemein bildenden Schulen vor Ort intensivieren, um sich die Nachwuchskräfte "von morgen" zu sichern.

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