Energiesparen Heizungscheck wird für Gasheizung zur Pflicht – Welche Kosten auf Eigentümer zukommen

Trier · Die zweite Energiespar-Verordnung der Bundesregierung zwingt Eigentümer dazu, ihre Gasheizungen innerhalb von zwei Jahren kontrollieren zu lassen. Damit sollen in der Energiekrise zusätzlich Gas und Wärme eingespart werden. Worauf man beim Heizungscheck achten muss und wie man sich Fördermittel sichert.

Eine Hand regelt in einem privaten Haushalt eine Gasheizung.

Eine Hand regelt in einem privaten Haushalt eine Gasheizung.

Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

Nach der ersten Energiespar-Verordnung, die vor allem Saunen und private Swimminpools zum Energiesparen zwingt, richtet sich ab dem 1. Oktober 2022 die zweite Verordnung an alle Besitzer von Gasheizungen. Bis zum 15. September 2024 muss jede Gasheizung in Deutschland durch einen professionellen Heizungscheck überprüft werden. Dieser soll dabei helfen, Heizungen deutschlandweit effizienter arbeiten zu lassen und so Gas und Energie einzusparen. Vergleichbare Inspektionen, wie der Heizungscheck 2.0, waren bisher freiwillig. Die Bundesregierung rechnet damit, dass mit den beiden Energiespar-Verordnungen bundesweit 10,8 Milliarden Euro an Energiekosten eingespart werden können.

Für welche Heizungen ist der Heizungs-Check verpflichtend?

Alle Eigentümer von Gebäuden mit Erdgasheizungen sind laut Wirtschaftsministerium verpflichtet, in den nächsten zwei Jahren einen Heizungscheck durchzuführen. Davon ausgenommen sind nur Heizungen, die seit dem 1. Oktober 2020 eine vergleichbare Inspektion durchlaufen haben. Für Unternehmen wird außerdem ein hydraulischer Abgleich zur Pflicht, welcher dafür sorgt, dass alle Heizkörper gleichmäßig versorgt werden.

Was ist der Heizungscheck?

Der Heizungscheck ist eine Checkliste von möglichen Optimierungen der Heizung mit dem Ziel, möglichst viel Gas beim Heizen einzusparen. Dazu werden die Einstellungen der Heizung überprüft und es wird kontrolliert, ob sich ein hydraulischer Abgleich oder der Einbau einer effizienteren Pumpe lohnen würde. Auch wird im Heizungscheck kontrolliert, ob die Rohre der Heizung ausreichend isoliert sind. Die dabei vorgeschlagenen Modernisierungen sind keine Pflicht. Ein Gespräch mit dem Fachmann soll klären, wie viel Gas und Geld bei den möglichen Umbaumaßnahmen eingespart werden kann.

Wer führt den Heizungscheck durch?

Jeder Heizungsbauer, Gas- und Wasserinstallateur, Schornsteinfeger und Energieberater darf den Heizungscheck durchführen. Es bietet sich an, den Heizungscheck gleichzeitig mit der routinemäßigen Wartung oder Reinigung der Anlage zu kombinieren. So spart man sich Anfahrtskosten der Handwerker und eventuell auch Arbeitskosten.

Man sollte sich am besten möglichst früh um einen Termin kümmern, da die Bundesregierung wegen der neuen Verordnung mit starken Auslastungen bei den Fachleuten rechnet. In den warmen Monaten von April bis September bekommt man in der Regel einfacher Termine. Auch bei anderen Projekten im Bereich Heizungen ist mit Verzögerungen und vollen Terminkalendern zu rechnen.

Wie teuer ist der Heizungscheck?

Die Kosten für den Heizungscheck hängen vom beauftragten Unternehmen, dem Zeitaufwand und dem Anfahrtsweg ab. In der Regel kann man bei einem circa einstündigen Heizungscheck in einem Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 100 Euro und 180 Euro rechnen. Handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, ist von entsprechend höheren Kosten auszugehen.

Förderungen für Modernisierungen der Heizung sichern

Die nach dem Check vorgeschlagenen, freiwilligen Modernisierungen, wie eine bessere Isolierung der Heizung oder eine neue Pumpe, muss der Eigentümer zahlen. In Deutschland gibt es jedoch auch Möglichkeiten, dafür Fördermittel zu erhalten. Diese müssen vor den Arbeiten beantragt werden und haben bisher eine Bearbeitungszeit von etwa drei Wochen. Eine Liste möglicher staatlicher Förderungen für Heizungen finden Sie hier.

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