Himmlische "Hilfe"
TRIER. (sas) Warnstreik Nummer zwei: Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Proteste bei der Belegschaft der Deutschen Telekom ausgeweitet. Rund 300 Beschäftigte legten am gestrigen Mittwoch ganztägig ihre Arbeit nieder. Tausende Anrufer bei Service- und Störungshotlines wurden nicht bedient.
Der Himmel schickte den Streikenden bei der Deutschen Telekom ungewohnte "Hilfe". Denn nach den Unwettern in der Nacht auf Mittwoch waren viele Telefonleitungen tot, Störungen wurden gemeldet. Doch tausende Anrufer mussten sich gestern gedulden oder kamen gar nicht erst zum Zuge. Denn rund 300 Telekom-Beschäftigte aus der Region Trier legten nach dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi von 6 Uhr morgens an bis zum Ende der Spät- und Nachtschichten ihre Arbeit nieder, um ihre Forderung nach Einkommensverbesserungen zu unterstreichen. Betroffen waren vor allem die Bereiche Kunden-Hotline und Auftragsbearbeitung der Privatkunden, Annahme-Service und Kundendienst der Technischen Kunden sowie Montage und Entstörung. Seit dem Scheitern der Tarifgespräche am vergangenen Wochenende hatte Verdi die Streiks bundesweit verschärft. Die Telekom bietet den bundesweit 110 000 Beschäftigten (Rheinland-Pfalz: 10 000, Region Trier: 800) eine Einmalzahlung von tausend Euro an, die in bar und T-Aktien ausbezahlt werden soll, was die Gewerkschaft ablehnt. Laut Verdi gibt es nun den Vorschlag, einen gemeinsamen Schlichter zu beauftragen. CDU-Politiker Heiner Geißler soll diesen Auftrag übernehmen, sofern die T-Com zustimmt. Denn die Zeit drängt: Käme es nach der zweiwöchigen Friedenspflicht und einer Urabstimmung zum unbefristeten Streik, so rechnet die Gewerkschaft mit Beeinträchtigungen bei Telefon- und Internet-Verbindungen zur Fußball-WM.