Milchwirtschaft Hochwald Molkerei investiert Hunderte Millionen in die Zukunft

Thalfang/Maria Laach · Die Hochwald Molkerei hat 2018 ihren Umsatz gesteigert. Das Milchjahr war durch viele Preisschwankungen geprägt – 2019 steht unter festeren Vorzeichen.

 Bei der Hochwald Molkerei mit Sitz in Thalfang wurden im vergangenen Jahr große Summen investiert. Foto: Hochwald Foods

Bei der Hochwald Molkerei mit Sitz in Thalfang wurden im vergangenen Jahr große Summen investiert. Foto: Hochwald Foods

Foto: Hochwald Foods

In einem aufgeregten Milchmarkt versucht die Hochwaldmolkerei aus Thalfang mit Investitionen und dem MilchPlus-Programm und einem Festpreismodell der hohen Volalität entgegenzuwirken und eine nachhaltige Entwicklung für ihre rund 3866 Genossenschaftsmitglieder (aktive Lieferanten rund 3000) zu erreichen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr zahlte Hochwald einen Milchpreis von 34,5 Cent je Kilogramm Milch aus, 0,6 Cent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg leicht um 0,7 Prozent auf rund 1,544 Milliarden Euro. Die Exportquote der Genossenschaftsmolkerei liegt bei 45,5 Prozent, die Eigenkapitalquote wurde auf 33,4 Prozent gesteigert.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag 2018 mit 59,2 Millionen Euro um 10,9 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau. Allerdings schüttete die Genossenschaft laut der Sprecherin einen nicht genau bezifferten Millionengewinn als Milchpreis an ihre Mitglieder aus: „Das entspricht einer Dividende. Was bei uns erwirtschaftet wird, wird auch ausgezahlt.“
Die Programme:
Im vergangenen Jahr führte die Molkerei das Qualitäts- und Nachhaltigkeitsprogramm MilchPlus ein. „Rund 50 Prozent der Hochwald-Landwirte nehmen an dem Programm teil. Sie liefern etwa 75 Prozent der genossenschaftlichen Milch und sichern sich so einen Zuschlag auf den Milchpreis“, teilt das Unternehmen mit. Insgesamt verarbeitete die Molkerei rund 2,24 Milliarden Kilogramm Milch. Zudem hat die Molkerei seit Ende des vergangenen Jahres ein sogenanntes Festpreismodell aufgelegt. Basierend auf dem Börsenmilchwert können Milchbauern Mengen verbindlich anmelden, die dann zu dem Festpreis abgerechnet werden.

Detlef Latka, Geschäftsführer der Hochwald Foods GmbH: „Wir haben unsere strategischen Ziele fest im Blick und setzen weiter auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.“

Die Investitionen: Dazu gehören auch Millionen schwere Investitionen in die Werke der Hochwaldgruppe. Im Berichtsjahr wurden wesentliche Investitionen an den Standorten in Thalfang, Bolsward und Hünfeld getätigt. In Thalfang wurde der Bau einer neuen Lagerhalle abgeschlossen und die Installation der vierten Kondensmilchlinie vorbereitet. In Bolsward ist die Produktion von Kondensmilch in der Glasflasche gestartet. Im Käsewerk Hünfeld wurde weiter in die Ausweitung der Kapazitäten investiert. So hat Hochwald 2018 rund 50 Millionen Euro für Sachanlagen ausgegeben. Darüber hinaus wurden erste Zahlungen für Planung und Genehmigungen für den Neubau in Mechernich geleistet. Am Standort im nordrhein-westfälischen Mechernich-Obergartzem werden nach Inbetriebnahme im Jahr 2021 jährlich mehr als 800 Millionen Liter Milch von mehr als 250 Mitarbeitern zu Milchprodukten verarbeitet. Die Rohmilch stammt von 1250 der insgesamt rund  3000 Hochwald-Milchlieferanten. Rund 200 Millionen Euro investiert die Genossenschaftsmolkerei dort.

Die Aussichten: Für 2019 gibt es positive Zeichen. „Der Milchmarkt startete unter wesentlich festeren Vorzeichen in das Jahr 2019 als in das Vorjahr. Dazu trug die moderate Entwicklung des Milchaufkommens mit bei, das sich in Deutschland und der EU insgesamt auch aktuell unter dem Vorjahresniveau bewegt“, erklären die Hochwaldverantwortlichen. Für das erste Halbjahr 2019 sei aufgrund der Futtersituation mit niedrigeren Milchanlieferungen zu rechnen als im Vorjahr. Hochwald verfolge die Ziele der Strategie Hochwald 2020 konsequent weiter.

„Im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen denken wir nicht in Quartalszahlen, sondern in langfristigeren Dimensionen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, dauerhaft einen überdurchschnittlichen Milchpreis für unsere Erzeuger zu erzielen“, so Latka.

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