Hornbach zieht in Trierer Max-Bahr-Filiale

Trier · Das Geheimnis um die Zukunft der Max-Bahr-Filiale in Trier ist gelüftet. Anfang Februar wird die Baumarktkette Hornbach den Standort übernehmen. Der Konzern investiert rund sechs Millionen in den Ausbau. Zu den bereits 50 Hornbach-Mitarbeitern kommen 20 neue Jobs hinzu. Der jetzige Hornbach-Standort in Trier wird geschlossen und untervermietet.

Trier. "Es gibt immer etwas zu tun", ist der Werbeslogan der Baumarktkette Hornbach. In Trier stellt sich das Unternehmen nun selbst dieser Maxime. Wie die Baumarktkette gestern dem TV mitteilte, hat Hornbach die Immobilie der Max-Bahr-Filialen in Trier und Ulm übernommen. Beide Gebäude sind nicht Bestandteile der Insolvenzmasse. In Trier läuft bis zum 31. Januar der Ausverkauf in der insolventen Max-Bahr-Filiale. Derzeit sind noch 71 Mitarbeiter, davon 43 in Vollzeit, bei Max Bahr in Trier beschäftigt. Bei Betriebsrat und Marktführung blieb zuletzt ein Funken Hoffnung, dass der Baumarkt von einem Mitbewerber übernommen wird. So ganz hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt.
Nach Abschluss des Abverkaufs übernimmt Hornbach "nur" die leeren Immobilien an den beiden Standorten Trier und Ulm. "Daraufhin beginnt eine mehrmonatige Umbau- und Einrichtungsphase. In beiden Fällen rechnet das Unternehmen mit Investitionen von jeweils rund sechs Millionen Euro", teilt der Konzern mit. Auch wenn Hornbach bereits seit 1990 in Trier einen Bau- und Gartenmarkt betreibe, so betrachte das Unternehmen die ehemalige Max-Bahr-Filiale doch als Plus. "Mit 11 500 Quadratmetern Nutzfläche ist dieser 2005 unter Praktiker-Flagge eröffnete Markt um 3000 Quadratmeter größer. Außerdem ist seine Lage in der Nikolaus-Theis-Straße näher an der Stadt," streicht Wolfger Ketzler, Hornbach-Vorstandsmitglied für die Bereiche Expansion und Personal, die Vorteile der Akquisition heraus. Voraussichtlich im Sommer werde dann der umfirmierte Markt eröffnet. Die alte Immobilie im Siebenborn wird zeitgleich als Hornbach-Markt geschlossen und danach untervermietet.
Die Hornbach-Baumarkt-AG habe seit Anbeginn der Insolvenzen von Praktiker und Max Bahr stets betont, nicht an einer Übernahme des operativen Geschäfts der Mitbewerber, sondern nur an einzelnen Standorten interessiert zu sein. Das Unternehmen habe sich daher nicht um größere Einheiten beworben.
Für die neue Filiale werden 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. "Wir werden das bisherige Team von 50 Kolleginnen und Kollegen entsprechend erweitern, um den Kundenansprüchen zu genügen. Die Stellen werden ausgeschrieben, dafür suchen wir qualifizierte Fachkräfte," informiert Ketzler weiter. Der Max-Bahr-Marktleiter in Trier, Christian Becker, wirbt für seine Kollegen: "Wir haben hoch qualifizierte, motivierte Mitarbeiter. Hornbach würde gut daran tun, sich möglichst viele von dem Fachpersonal zu sichern", sagte er dem TV.
Er und seine Kollegen bedauern, dass die neue Max-Bahr-Filiale "nie eine wirkliche Chance hatte". Gerade mal ein Jahr war Max Bahr in Trier mit einem neuen Konzept am Markt, als die Unternehmensgruppe schon Insolvenz anmelden musste.Extra

Die Hornbach-Gruppe mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße gehört zu den größten Bau- und Gartenmärkten in Europa. Der Gesamtkonzern Hornbach Holding AG besteht aus drei Teilkonzernen. Im Geschäftsjahr 2012/2013 (bis Februar 2013) erzielte die gesamte Hornbach-Gruppe einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro. Die Baumarktkette hat 140 großflächige Bau- und Gartenmärkte in neun Ländern, davon 92 in Deutschland. Zudem ist Hornbach in Luxemburg, Österreich, den Niederlanden, in Tschechien, der Schweiz, Schweden, Slowakei und Rumänien am Markt. In Trier ist Hornbach bereits seit 1990 am Markt, in Zewen, im Siebenborn. Am neuen Standort entsteht nun ein Hornbach-Projektmarkt. hw

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