Horsch-Gruppe gehört nun zu Remondis

Trier · Der Trierer Entsorgungsbetrieb Horsch gehört seit wenigen Tagen zur Remondis-Gruppe. Remondis ist der größte Entsorger in Deutschland mit etwa 20 000 Mitarbeitern, weltweit 500 Standorten und einem Jahresumsatz von über fünf Milliarden Euro. Die Horsch-Gruppe beschäftigt 55 Mitarbeiter, der Umsatz lag zuletzt bei etwa 15 Millionen Euro.

Trier. Auf dem Betriebshof des Trierer Entsorgungsunternehmens geht es zu wie immer: Container werden an- und abgefahren, LKW mit der Aufschrift Horsch, "an sauwer Sach" fahren vom Hof. Dass der regionale Betrieb unter das Dach des größten deutschen Entsorgungsunternehmens Remondis geschlüpft ist, lässt sich auf den ersten Blick allenfalls an den Broschüren des neuen Gesellschafters erkennen, die im Eingang platziert sind. Seit Oktober gehört die Horsch-Gruppe mit ihren Standorten Trier, Luxemburg und Entrange (Lothringen) zur Remondis Industrie Service und Remondis Südwest. "Wir haben uns aus marktstrategischen Überlegungen von der Gruppe getrennt", sagt der ehemalige Gesellschafter Heinrich Köhler. Die Muttergesellschaft der Köhler-Gruppe (Berlin), zu der auch die Heinrich Köhler Baugesellschaft Trier gehört, hat die Anteile im Oktober verkauft.
Die regionale Entsorgungsfirma bleibt aber auch unter dem neuen Gesellschafter als Horsch-Gruppe mit den drei Standorten bestehen. "Daran lag mir viel. Das Unternehmen sollte nicht filetiert werden, die Mitarbeiter ihre Stellen behalten", sagt Köhler.
Integration in die Gruppe


"Wir behalten unseren Namen, alle Mitarbeiter sind übernommen, die Geschäfte laufen wie gewohnt weiter", sagt Horsch-Geschäftsführerin Ingrid Ohrband. Gemeinsam mit Geschäftsführer Bernhard Schulze Langenhorst leitet sie die Entsorgungsgruppe. Die Eingliederung in den "großen Verbund" sieht Ohrband als große Chance für den mittelständischen Betrieb an.
Die Horsch-Gruppe ist auf vier Feldern aktiv. "Wir bieten Industrie, Gewerbe und der Gesundheitsbranche ein Wertstoff-Abfall-Management an", erklärt die Geschäftsführerin. Dabei gehe es darum, Kunden ein optimiertes System anzubieten, von der Stelle, an der der Abfall anfällt, bis zu dem Punkt, wo er entstorgt wird. Dazu gehörten die Beratung, ein intelligentes Trennkonzept sowie ein Logistik- und Sammelkonzept. "Es ist heute nicht mehr so, dass alles in eine Tonne fliegt. Ein gesondertes Sammeln und Trennen bedeutet Wertschöpfung", erklärt sie die Unternehmensphilosophie.
Mit einem großen Partner an der Seite könne der gesamte Prozessablauf weiter optimiert werden, von der Abfallstelle bis hin zur Aufbereitungsanlage oder Verbrennungsanlage.
Neben den gewerblichen Kunden sind auch die Privatkunden ein wichtiges Standbein bei Horsch. "Wir gehören zu den größten Anbietern für Privatkunden", erklärt Ohrband. Etwa 2500 Container, von 120 Litern Fassungsvermögen bis zum 40 Kubikmeter großen Container, sind bei Horsch im Einsatz. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über eine Reihe von Spezialbehältern, etwa für gefährliche Abfälle oder auch Presscontainer. Zudem betreibt Horsch die Entsorgung gefährlicher Abfälle - also von Lacken und Farben, Leuchtstoffröhren oder ölverschmutzten Arbeitsplätzen. Darüber hinaus bietet Horsch auch die Aktenvernichtung an, für Großbetriebe ebenso wie für Kleinbetriebe oder Private.Extra

Die Remondis Gruppe ist nach eigenen Angaben eines der weltweit größten Unternehmen der Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Mit über 500 Standorten ist der Entsorger in 28 Ländern vertreten. Im vergangenen Jahr beschäftigte das Unternehmen 19 700 Mitarbeiter, setzte weltweit 5,3 Milliarden Euro um. Die Geschichte des Entsorgungsriesen beginnt 2004. Damals übernahm die Rethmann AG & Co. KG (Ludger Rethmann) die RWE Umwelt AG. Das Bundeskartellamt stimmte dem Zusammenschluss unter Auflagen zu. Daraus entstand die Remondis AG. Seitdem ist das Unternehmen national und international stark gewachsen, unter anderem in Osteuropa. hw

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