IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn

Frankenthal/Koblenz · Frankenthal/Koblenz (hw) Die IG Metall startet mit Forderungen nach mehr Geld und flexibleren Arbeitszeiten in die Tarifrunde. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis und Kritik.

Rund sechs Prozent mehr Entgelt - auch bei der Ausbildungsvergütung - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine "verkürzte Vollzeit", diese Forderungsvorschläge haben die Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie für die Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) und die Tarifkommission für Thüringen in ihrer Sitzung in Frankenthal diskutiert. "Die Metall- und Elektroindustrie befindet sich seit Jahren in einer robusten Konjunkturlage. Das prognostizieren die Wirtschaftsforscher auch für 2018. Und das gilt auch für Hessen, Rheinland Pfalz, das Saarland und Thüringen", erläutert Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall. Und: "Die Beschäftigten müssen an der guten Entwicklung teilhaben. Die private Nachfrage ist der wichtigste Wachstumstreiber. Um die sechs Prozent Erhöhung passen - das ist das richtige Zeichen."
Auf Arbeitgeberseite sieht man das anders. Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber in Koblenz, hält die Forderungen für "unvernünftig und zukunftsschädlich". Bröcker: "Die Branche steht vor großen Herausforderungen wie der Digitalisierung oder dem Wechsel in der Antriebstechnik." Zudem sei der Weltmarkt in einer kritischen Phase. "Das ist bei dem hohen Exportanteil unserer Unternehmen ein großes Risiko." In Sachen Arbeitszeit spricht er sich für ein "bedarfsorientiertes Arbeiten rund um die 35-Stunden-Woche" aus. "Die Arbeitszeit darf keine Einbahnstraße sein."

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